14. Der ideale Testleser

Dein Manuskript ist fertig… Was kommt jetzt?
Natürlich könntest du es als Selfpublisher sofort veröffentlichen, davon rate ich dir jedoch ab. Ich bin heute davon überzeugt, dass sowohl ein professionelles Lektorat als auch ein Korrektorat notwendig sind. Doch bevor du diesen Schritt gehst, solltest du einige Testleser befragen.

Tipps für deinen idealen Testleser

Testleser gehören idealerweise zu deiner Zielgruppe und sollten deren Lesergeschmack repräsentieren, das heißt bereits Erfahrungen in deinem Genre gesammelt haben. Sie geben dir ein erstes, objektives Feedback zu deinem Buch.

Ich rate dir davon ab, Verwandte und Bekannte zu fragen. Meistens gehören sie nicht zu deiner Zielgruppe, sind voreingenommen und wollen dich vielleicht nicht verletzen. Außerdem wissen sie nicht, worauf sie achten sollen.

Erfahrene Testleser sollten zu konstruktiver, inspirierender Kritik fähig sein und dazu beitragen, dein Manuskript zu verbessern. Nur „Meckern“ hilft dir nicht weiter.

Natürlich könnten sie dir allgemein sagen, ob ihnen die Geschichte gefällt, ob sie sie weiterempfehlen würden und was sie im Allgemeinen stört etc. Ich empfehle dir:

Erstelle einen Fragebogen

und sende ihn zusammen mit dem Manuskript an deine Testleser. Mit dem Fragebogen hilfst du ihnen, zu bestimmten Aspekten gezielt Stellung zu nehmen.

Idealerweise sendest du das Manuskript mehreren Testlesern mit demselben Fragebogen. Erhältst du dieselben Hinweise, ist das ein perfektes Indiz dafür, die Geschichte genau in dieser Szene nochmals zu überprüfen und eventuell zu überarbeiten.

Natürlich musst du deinen Testlesern nicht alle Fragen stellen, die unten aufgeführt sind. Suche dir die passenden heraus, die dir für dein Manuskript wichtig erscheinen.


Fragebogen für Testleser

Einstieg

  • Ist der Anfang packend/spannend/außergewöhnlich?
  • Bist du gut in die Geschichte hineingekommen?
  • Wer, Wann, Wo-Fragen auf den ersten Seiten beantwortet?
  • Hast du eine bessere Stelle für den Einstieg entdeckt?

Handlung

  • Gibt es eine Steigerung der Spannung?
  • Könntest du dir noch mehr/größere Widrigkeiten vorstellen (Beispiele!)?
  • Gibt es Unlogische Stellen/Widersprüche?
  • Findest du Stellen langweilig? Wenn ja, welche?
  • Stimmt der Ablauf?

Schluss

  • Ist der Ausgang für dich befriedigend? Wenn nicht, warum?
  • Würdest du von dem Autor ein weiteres Buch lesen wollen?

Figuren

  • Wie wirken die Figuren auf dich? Sympathisch? Klischeehaft? Glaubwürdig?
  • Sind die Dialoge gelungen?
  • „Unrundheiten“ bei Inquits? (z.B. …«, zeigte er oder …«, lächelte sie ist falsch, …«, sagte er oder …«, flüsterte sie okay)
  • Unterscheiden sich die Figuren?

Sprache, Handwerk

  • Ist die Geschichte gut zu lesen?
  • Ist der Satzbau unkompliziert?
  • Gibt es störende Lieblingswörter oder -phrasen?
  • Sind die Perspektiven sauber?
  • Ist bei den Szeneneinstiegen gleich klar, wo man ist?
  • Tell- statt Show-Alarm (Situationen zeigen, anstatt darüber reden)?

Allgemein

  • Passt die Geschichte zum Cover?
  • Hat das Buch für dich eine Botschaft? Wenn ja, welche?
  • Wie viele Sterne würdest du dem Buch geben (* sehr schlecht, ***** sehr gut)?
  • Was ist dein Fazit?

Sollten Cover und Klappentext schon fertig sein:

Cover

  • Gefällt es dir? (* sehr schlecht, ***** sehr gut)?
  • Kommentar

Klappentext

  • Ist er Aussagekräftig?
  • Spoilert er? (Verrät er zu viel?)

Quelle: Diesen Fragebogen habe ich auf der Seite meines Autorenprogramms Patchwork, www.autorenprogramm.com gefunden. Vielen Dank dafür.


Wo findest du Testleser?

Testleser findest du in Internetforen oder Social-Media-Gruppen. Frage dort nach.

Meldet sich jemand auf deine Anfrage, solltest du ihn kurz testen, ob ihr zusammenpasst und ob dir weiterhelfen kann. Was nützt dir ein Testleser im Sachbuchbereich Jura oder Mathematik für deinen Liebesroman?

Ich wünsche dir nun viel Erfolg mit deinem Projekt und

wenn du eine Lektorin oder Korrektorin suchst, schreibe mir: Kontakt

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Ich freue mich über deinen Kommentar, doch beachte bitte, dass ich nur respektvolle und konstruktive Beiträge zulasse. Ich danke dir.
Martina Kaufmann, Freie Lektorin und Autorin

13. 5 Tipps zur Vorprüfung

Da steht es, das wundervolle Wort „ENDE“.

Dein Manuskript ist fertig. Wie viele Wochen oder Monate hast du nach Ideen gesucht, recherchiert, geplottet, geschrieben, gezweifelt oder „Schreibblockaden“ überwunden? Doch du hast es geschafft.

Ich gratuliere dir. Sei stolz auf dich.

Jetzt folgt der nächste Schritt zur Veröffentlichung, das Lektorat. Doch bevor du eine Lektorin beauftragst, wirst du dein Manuskript bestimmt selbst überprüfen wollen:

5 Tipps zur Vorprüfung:

  • Lasse dein Manuskript mindestens 3-4 Wochen lang liegen.
    Rühre es nicht an. Befasse dich in der Zeit mit deinem nächsten Projekt oder kümmere dich um Dinge wie Cover, Marketing, Buchlaunch, Planung und was dir sonst noch so einfällt.
    Warum? Du bekommst Abstand zu deinem Buch und verlierst deine Betriebsblindheit. Du wirst erstaunt sein, was dir alles auffallen wird. Ich spreche aus Erfahrung…
  • Suche dir Testleser
    Stelle den Testlesern gezielte Fragen zu deinem Manuskript. Den Passagen im Buch, an denen mehrere Testleser dieselben Auffälligkeiten entdecken, solltest du bei der nächsten Überprüfungsrunde ganz besondere Aufmerksamkeit schenken. Mehr zu diesem Thema findest du im Autorentipp 14: „Der ideale Testleser“
  • Lasse dir das Manuskript laut vorlesen.
    Ich nutze dafür die „Laut-vorlesen-Funktion“ unter dem Reiter „Überprüfen“ in Microsoft Office Word. Das Programm entlarvt grammatikalisch falsche Sätze, Rechtschreibfehler, seltsame Satz- und Wortkonstruktionen und sogar fehlende Buchstaben, die mit den Augen schnell überlesen werden.
  • Nutze jegliche Art von Korrekturprogrammen
    Ich denke an sämtliche Überprüfen-Funktionen von Schreib- oder Autorenprogrammen, die Stilkorrektur oder den Duden Mentor. Beachte: Sie entdecken zwar grobe Fehler, ersetzen jedoch weder das menschliche Verständnis noch dessen Intuition. Mit anderen Worten, sie ersetzen keine Lektoren.
  • Überarbeite dein Manuskript mehrmals
    Bei jeder Überprüfung legst du den Fokus auf andere Schwerpunkte.
    Fokussierst du dich zum Beispiel auf die Rechtschreibung, achtest du nicht auf den Inhalt und konzentrierst dich besser auf das Wesentliche. Dir werden viel mehr Probleme oder Fehler auffallen. Dennoch solltest du es mit dem Überprüfen nicht übertreiben! Dass ein Manuskript fertig ist, ist deine Entscheidung, übertriebener Perfektionismus hat Gründe.

Abschließend rate ich dir zu einem Lektorat durch eine zweite Person und danach erst zu einem Korrektorat, am besten durch eine dritte Person. So wirst du immer sicherer, dass dein Buch den Lesern deiner Zielgruppe gefällt und ihnen ein gemütliches Lesevergnügen bereitet. Gute Rezensionen ziehen weitere Verkäufe nach sich – eigentlich ganz einfach …

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Mein Buch: „Grüner Topas“

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Liebe Grüße
Martina

12. Selbst lektorieren?

Selbst lektorieren – geht das? Ich sage: NEIN

Als Lektorin rate ich dir IMMER zu Testlesern, zu einem professionellen Lektorat sowie einem anschließenden Korrektorat. Mit jedem Arbeitsschritt verbesserst du dein Manuskript und erhöhst die Wahrscheinlichkeit, dass sich dein Buch besser verkauft. Das ist auch meine tiefste Überzeugung als Autorin.

Warum?

Kennst du das Wort Betriebsblindheit?

Eine Krankheit? Nein, es ist normal.
Wir Autoren sind voreingenommen und so überzeugt von unserem Werk, dass wir Fehler schlichtweg übersehen. Wir bauen Logikfehler ins Manuskript ein und verlieren vielleicht den Überblick.
Manchmal setzen wir beim Leser Kenntnisse voraus, weil wir denken, das müsste doch jeder wissen – nur weil wir es wissen? Weit gefehlt. Wir lassen den Leser mit offenen Fragen zurück, die ihn schlimmstenfalls unser Buch zuklappen lassen.

Außerdem sind wir dermaßen von unserer Idee, unserem Schreibstil oder den Charakteren überzeugt, dass wir denken, jeder findet das Buch genauso spannend wir. Alle werden unser Buch lesen… Wirklich?

Kurz gesagt: Uns fehlt der nötige Abstand zu unserem Manuskript.

Als Lektorin helfe ich dir. Schreibe mir: Kontakt

Keine Bange, Betriebsblindheit ist normal. Daher meine Tipps:

  • Bevor du dein Manuskript selbst noch einmal überprüfst, solltest du es mindestens 3-4 Wochen, am besten länger, in die Schublade – bzw. in einem extra Dateiordner – verbannen. Probiere es aus. Du wirst mit mehr Abstand erstaunt sein, wieviel du plötzlich ändern möchtest.
  • Bitte unabhängige Testleser, dein Buch zu lesen. Frage KEINE Verwandten und Freunde, sondern Leser, die in deinem Genre zuhause sind. Mehr zum Thema Testleser findest du im Autorentipp 14: „Der ideale Testleser“
  • Es ist unbedingt notwendig, dein Buch von mindestens einer weiteren Person überprüfen zu lassen.

Jeder Verlag arbeitet mit Lektoren. Ich kenne kein Buch, auch keines von Bestseller-Autoren, das nicht zuvor professionell überarbeitet worden wäre.

Als Selfpublisher sind wir unser eigener Verleger und selbst für alles verantwortlich.

Ist unser Manuskript fertig, müssen wir zusätzlich die für unsere Zielgruppe passenden Testleser, Lektoren und/oder Korrektoren finden und beauftragen. Hinzu kommen der Aufwand sowie die Kosten für das Cover, für die Website, das Marketing etc.

Das alles kostet und die Geldbeträge sind, besonders am Anfang der Karriere, nicht immer leicht zu stemmen. Dennoch: Welches Buch wird höhere Einnahmen und bessere Rezensionen erzielen?

Am Ende des Tages entscheiden die Leser.

Sie sind es, die wir auf wundervolle Reisen in die Welten unserer Bücher entführen wollen, denen wir Entspannung schenken wollen, denen wir ein prickelndes oder spannendes Lesevergnügen bereiten wollen.

Es heißt: Nur sehr wenige Autoren können ihren Lebensunterhalt aus ihrem Beruf bestreiten. Wir sollten es trotzdem versuchen. Findest du nicht?

Noch einmal zur Eingangsfrage: Selbst lektorieren – geht das? NEIN!

Ein Punkt noch: Ein professionelles Lektorat erspart uns viel Zeit, die wir Selfpublisher früher für die anderen Aufgaben nutzen können.

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Liebe Grüße
Martina

Grüner Topas von Martina Kaufmann:

Grüner Topas

11. Mut und Buchrelaunch

Wieso Mut? Empfindest du dich selbst als mutig?

Für mich war es nie eine Frage des Mutes, meinem Herzensweg zu folgen. Ich habe ein berufliches Ziel mit Namen „Autorin und Lektorin“ und arbeite dafür. That´s it.

Wie denkst du darüber?

Diesem Weg zu folgen, ist zwar nicht immer leicht, doch nie langweilig. Im Gegenteil, es macht Spaß. Selbstzweifel, Hinderungsgründe von außen oder die Gesundheit werfen uns manchmal Steine in den Weg. Das ist normal, so ist das Leben.   

  • Wo stehst du gerade als Autorin oder Autor?
  • Hast du bereits mit dem Schreiben begonnen oder bist du noch in der Ideenfindung?
  • Hast du dein Manuskript bereits fertiggestellt oder steckst du mittendrin?
  • Welche Stolpersteine hast du zurzeit zu bewältigen?

Wie kann ich dir helfen? Schreibe mir: Kontakt

Ich habe gerade erst meinen größten Stolperstein als Autorin überwunden. Endlich ist der erste Band meiner Romantasy-Buchreihe wieder zu kaufen. Ich bin unfassbar dankbar dafür, dass mein Account wieder voll funktionsfähig ist, Beharrlichkeit macht sich am Ende doch bezahlt. Es war ein spannendes, dreiviertel Jahr.

Doch ich bin dankbar für die Zeit mit ihren Herausforderungen. Sie war für mich gleichzeitig die Chance, mich selbst neu zu fokussieren – ich hätte niemals die Lektorenausbildung begonnen und ich hatte Zeit, meine Buchreihe sowohl lektorieren zu lassen als auch selbst noch einmal zu überarbeiten.

Ohne die Sperrung hätte ich folgende Punkte niemals gelernt:  

  1. Nie wieder werde ich ein Buch ohne Testleser, Korrektorat und Lektorat veröffentlichen. 
  2. Ich werde Leistungen in Auftrag geben, die mir keinen Spaß machen, die mir Zeit rauben oder in denen mir das professionelle Know how fehlt.
    Ich muss nicht alles allein können.
  3. Ich werde die gewonnenen Erfahrungen an dich weitergeben – als Autorin, als Selfpublisherin und als Lektorin.

Hier ist er, der Relaunch meines ersten Romans:

Band 1 „Grüner Topas“ ist seit dem 25.01.2024 wieder zu kaufen. Klicke auf das Bild:

Band 2 und Band 3 werden noch überarbeitet und bald folgen.

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Liebe Grüße
Martina

10. Ideen für kreatives Schreiben

Wenn dir einmal die Ideen ausgehen, dann…

mache Folgendes: Setze dich hin, schließe die Augen und lasse es einfach fließen. Die Ideen kommen ganz von allein. Wir probieren es aus. Also:

Du legst nun dein Smart-Gerät, ganz egal, welches du benutzt, zur Seite, schließt die Augen und atmest drei Mal tief ein und aus und… lasse deine Gedanken fließen.

Gedanken fließen lassen!?

Wohin fließen sie denn, deine Gedanken? Genau das ist doch gerade das Problem. Sie fließen gerade überhaupt nicht oder sie flüchten in Welten, die dir alles andere als weiterhelfen, zum Beispiel zu deinen Kindern, zur Hausarbeit, in den nächsten Urlaub… Kurz gesagt, deine Arbeit steht still.

Ohne konkrete Anleitung klingt diese Übung für mich eher nach einer Meditation zur Tiefenentspannung als nach Förderung der Kreativität.

Es stimmt und ist erwiesen, dass wir nur im entspanntem Zustand unsere Kreativität fließen lassen können, doch gleichzeitig wollen wir auch weiterkommen, ein Dilemma.

Ich denke, dass bei manchen Autoren diese Technik hervorragend funktioniert. Ich denke auch, dass Autoren meistens vor Kreativität sprudeln. Du gehörst zu einer dieser beiden Gruppen, wundervoll.
Doch lies weiter, vielleicht kann ich dich mit meinen Vorschlägen zusätzlich inspirieren.

In meinem Autorentipp Nr.2 hast du lesen können, wie du einer solchen Situation vorbeugen könntest. Doch was tust du, wenn du dir keinen Ideenvorrat angelegt hast?

Hier sind ein paar neue Anregungen:

  1. Brainstorming mit sich selbst
    Übersetzt heißt es „Gedankensturm“, und so ist es auch gemeint.
    Du hast eine konkrete Frage und kommst einfach nicht weiter?
    Stelle dir die Frage laut und schreibe dir alle Antworten auf, die dir spontan einfallen, auch wenn es totaler Unsinn sein und nicht zum Thema passen sollte. Vielleicht passt es doch?
    Wichtig ist, dass du wirklich alle Antworten notierst und dich nicht zurückhältst.
    Wenn du fertig bist, lies sie dir durch. Spannend, oder?
  2. Mindmapping
    In dem Wort steckt das Wort „map“ = Landkarte. Streng genommen ist es eine „Gedankenlandkarte“, also „eine grafische Methode zum Erfassen, Organisieren und Anordnen von Informationen, Ideen, Gedanken oder Konzepten auf leicht abrufbare Weise“ (Wikipedia).
    Sozusagen ein „geordnetes“ Brainstorming.
    So funktioniert es: Du schreibst in die Mitte deines Blattes das zentrale Problem in einem Wort, z.B. „Tatort“.
    Dann schreibst du mögliche Orte um das Wort herum, immer nur ein bis maximal zwei Worte. Fertig?
    In die nächsten Ebenen notierst du immer mehr Details zu dem jeweiligen vorherigen Stichpunkt.
    So entsteht eine Art verzweigter Stern.
    Mit jeder neuen Ebene tauchst du tiefer in die Details der möglichen Tatorte ein, kannst sie dir immer besser vorstellen und irgendwann entscheiden, welcher in deinen Krimi passt.
    Wichtig ist, dass du deinen Gedanken freien Lauf lässt. Jeder Ort ist in diesem Prozess möglich, auch wenn er dir gerade aberwitzig erscheint. Darum geht es hier nicht.
    Mir macht dieses Vorgehen am meisten Spaß.
    Mehr zum Thema Mindmapping findest du natürlich im Internet.
  3. Übe „show, don’t tell“
    Beschreibe eine Blume.
    Sei detailverliebt und übe, wie du eine bestimmte Blume in all ihrem Facettenreichtum beschreiben würdest. Setze deiner Fantasie keine Grenzen, beschreibe sie mit allen Sinnen.
    Welche Blume hast du dir ausgesucht?
    Eine Tulpe wirst du mit Sicherheit anders beschreiben als eine Rose.
    Du könntest also statt von einer Blume von einer dunkelroten Rose berichten, die in voller Blüte steht und herrlich duftet und ihren Platz in einem wunderschönen Brautstrauß gefunden hat. Du hast sofort ein Bild von einer romantischen Hochzeitsszene in deinem Kopf, richtig?
    Je treffender du den Charakter einer Sache im dazugehörigen Kontext beschreibst, umso mehr fesselst du deine Leser mit den Bildern, die Sie selbst in ihrer Fantasie entwickeln können.
    Genau das ist doch unser Ziel.
    Versuche es einmal mit den Begriffen Baum, Auto, Haus oder was dir sonst so einfällt.
  4. 10-Ideen-Spiel
    Wenn du noch am Anfang deines Plots stehst oder deine Geschichte noch planst, könntest du zu jeder deiner Fragen 10 Antworten aufschreiben. Sei spontan und höre nicht auf, bis wirklich zehn Antworten auf dem Papier stehen.
    Beispiele:
    Welche 10 mögliche Tatorte fallen mir ein?
    Welche 10 Charaktere könnten die Hauptrolle übernehmen?
    Welche 10 Probleme könnte der Protagonist lösen müssen?
    Oder du nimmst dir genau das Problem vor, in dem du gerade feststeckst und lässt dir dazu 10 mögliche Lösungen einfallen.
    Warum? Du löst dich von dem Krampf, sofort die perfekte Lösung finden zu müssen und gewinnst etwas Ruhe und Abstand.
    Wichtig ist, dass du dir immer alle Möglichkeiten offen lässt. Eingrenzen wirst du sowieso.

WICHTIG bei sämtlichen Methoden ist:
Benutze immer ein Blatt Papier und einen Stift – BITTE NICHT am Computer schreiben.
Warum? Das Schreiben mit der Hand kann dir helfen, Informationen besser zu verarbeiten und sie sich langfristig besser zu merken. Neurowissenschaftler sagen, dass Gedächtnisspuren im Gehirn angelegt werden. Wäre doch nützlich, oder?

Ich hoffe, ich konnte dich inspirieren? Schreibe mir gerne ein Feedback.

Hast du noch andere Anregungen, die unsere Schreibkreativität fördern?
Wie hilfst du dir, kreativer zu sein?
Teile es gerne mit uns.

Nun wünsche ich dir viel Spaß beim kreativen Finden von Ideen und weiterhin viel Erfolg beim Schreiben.

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Bitte beachte, dass ich nur respektvolle und konstruktive Kommentare zulasse.
Ich danke dir.
Liebe Grüße
Martina

9. 10 Regeln für das Schreiben

Von Elmore Leonard, oder was bedeutet für dich Schreibstil?

Doch lies selbst. Leonard schreibt:

  • „Eröffnen Sie niemals ein Buch mit dem Wetter.
  • Vermeiden Sie Prologe.
  • Verwenden Sie niemals ein anderes Wort als „sagte“, um einen Dialog zu führen.
  • Verwenden Sie niemals ein Adverb, um das Verb „sagte“ zu modifizieren, wie: „er ermahnte ernsthaft“.
  • Halten Sie Ihre Ausrufezeichen unter Kontrolle. Sie dürfen nicht mehr als zwei oder drei pro 100.000 Wörter Prosa verwenden.
  • Verwenden Sie niemals die Wörter „plötzlich“ oder „die Hölle brach los“.
  • Verwenden Sie regionalen Dialekt oder Mundart sparsam.
  • Vermeiden Sie detaillierte Beschreibungen von Personen.
  • Beschreiben Sie Orte und Dinge nicht zu detailliert.
  • Versuchen Sie, den Teil wegzulassen, den der Leser gerne überspringt.“

Den englischen Originaltext findest du am Ende dieses Beitrages.

Was hältst du von solchen Schreibregeln?

Inspirieren sie dich? Schrecken sie dich ab. Hättest du gerne mehr davon?

Als ich Leonards Regeln in englischer Originalfassung auf Facebook gefunden hatte, war ich sofort neugierig geworden. Ich hatte sie nicht sofort verstanden, doch nachdem ich sie online mit DeepL übersetzt hatte, wollte ich sie gerne mit dir teilen. Vielleicht helfen sie dir?

Sei ehrlich. Hast du nicht auch schon ein Buch mit einem Prolog oder dem Wetter angefangen? Liebst du das Wort „plötzlich“ vielleicht genauso wie ich? Hast du dich nicht ebenfalls mehrfach in Detailbeschreibungen verloren, um nachher folgendes Feedback von deiner Lektorin zu ernten: „Langatmige, vielleicht sogar überflüssige Textpassage?“

Ich habe einige dieser „Verbote“ in meinen Büchern gezielt benutzt, weil ich immer noch finde, dass sie dem Leser mehr Abwechslung und Spannung bringen. Dennoch wollte ich sofort mein Manuskript „Grüner Topas“ entsprechend dieser Regeln ein weiteres Mal überprüfen.

Mir schossen Gedanken durch den Kopf wie
„Wenn Leser das doch nicht mögen?“ oder
„Schließlich will ich meine Bücher verkaufen… “ oder
„Dieser Autor hat doch viel mehr Erfahrung als ich.“

Wie geht es dir, wenn du auf Empfehlungen oder Schreibregeln stößt?
Schreibe es gerne in die Kommentare.

Es gibt nicht DEN Schreibstil. Jeder Schreibstil ist subjektiv.

Ist es nicht die Vielfalt, die unser Leben so abwechslungsreich macht? Wie öde und leer wäre die Bücherwelt, wenn jeder Autor seine Manuskripte nach Schema F verfassen würde?

Jeder von uns ist unterschiedlich kreativ, besitzt einen individuellen Wortschatz und bringt andere Lebenserfahrungen mit. Sind wir nicht mit diesen Ideen in den Autorenberuf gestartet? Mit den Ideen von Freiheit, Kreativität und Liebe am Erschaffen?

Möchten wir aber einen Bestseller auf den Markt bringen, gewinne ich immer mehr den Eindruck dass wir schreiben sollen, was die Verlage wollen und/oder die Leser fesselt. Dafür finden wir viele nützliche Tipps und auch Regeln im Internet. Nicht nur über das Schreibhandwerk, sondern auch über Marketingstrategien und Zielgruppenfindung. Eine komplette Schreibberatungsindustrie ist inzwischen entstanden, mitsamt der entsprechenden Menge an Coaches.

Die Headline „Wie du in 3 Schritten in 3 Wochen deinen ersten Bestseller verkaufst“, habe ich zwar so noch nirgends gefunden, doch mich würde nicht wundern, es gäbe bereits ein solch absurdes Produkt. Ich würde es jedenfalls nicht kaufen.

Zwischen dieser gesamten Gemengelage bewegen wir uns als Autoren. Ich sehe in den Kommentaren auf Facebook in unterschiedlichen Autorengruppen, dass gerade unter den sogenannten Jungautoren eine unglaubliche Unsicherheit vorherrscht.

Ich ermutige dich hiermit:

Fange einfach an zu schreiben.

Höre nicht ständig auf andere und lasse nicht zu, dass dich die unzähligen Informationen dermaßen überwältigen, dass du dich selbst verlierst. Mache es dir so einfach wie es nur geht. Schreibe los.

Für mich bedeutet Schreiben, kreativ zu sein und Spaß zu haben. Für mich bedeutet es Leichtigkeit. Ich schreibe erst einmal für mich und „tobe“ mich aus. Ich lasse mir ungern Regeln verordnen, wo Kreativität absolute Priorität hat.

Niemals würde ich ohne deine Erlaubnis in deinen Schreibstil oder deine Kreativität eingreifen – sonst wäre es am Ende mein Buch und nicht deins.

Als deine Lektorin verstehe ich mich als Begleiterin und gebe dir Tipps, mache Verbesserungsvorschläge und korrigiere, wo es nötig ist. Du entscheidest, inwieweit ich in dein Manuskript eingreifen darf und ob du meine Ideen annimmst.

Schlussendlich liegt es in deiner Verantwortung, ob und wie du dein Werk veröffentlichst.

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Bitte beachte, dass ich nur respektvolle und konstruktive Kommentare zulasse.
Ich danke dir für dein Verständnis
Liebe Grüße
Martina Kaufmann

Originaltext von Elmore Leonard: „10 Rules for  writing

„Never open a book with weather
Avoid prologues
Never use a word other than „said“ to carry dialogue
Never use an adverb to modify the verb „said“…he admonished gravely
Keep your exclamation points under contraol You are allowed no more than two oder three per 100.000 words of prose
Never use words „suddenly“ or „all hell broke loose“
Use regional dialect, patois, sparingly
Avoid detailed descriptions of characters
Dont´t go into great detail describing places and things
Try to leave out the part that readers tend to skip“

8. Hilfe, ich stecke fest

Schreibblockade! Kennst du das?

Du sitzt regungslos an deiner Tastatur und starrst gedankenverloren aus dem Fenster. Dabei hattest du dir für heute das gesamte nächste Kapitel vorgenommen zu schreiben. Immerhin, einige Absätze hast du schon geschafft. Doch wie geht es mit der Handlung weiter? Was wolltest du noch schreiben? Dein Kopf scheint wie leergefegt zu sein, rien ne vas plus – nichts geht mehr. Du bist frustriert.

Das Wetter passt perfekt zu deiner Stimmung. Alles ist grau, die Bäume biegen sich im Wind und der Regen trommelt gegen die Fensterscheiben. Gleich wird es schon wieder dunkel und du hast kaum mehr als die Hälfte des Kapitels auf den Bildschirm gebracht. Immerhin.

Würdest du denn bei schönem Wetter wirklich weiterschreiben? Wenn die gesamte Außenwelt dich rufen würde, vielleicht doch lieber spazieren zu gehen? Die Vögel wären am Zwitschern, Sonnenstrahlen würden dich durchs Fenster hindurch direkt an deiner Nase kitzeln und es wäre angenehm warm. Ich denke nicht.

Kennst du noch andere Situationen, die dich in einer Art Schreibstarre verharren lassen?
Notiere sie gerne in die Kommentare.

Ich behaupte, es gibt keine Schreibblockade.

Eine steile These, findest du nicht auch?
Für mich existiert nur die Entscheidung. Die Entscheidung, etwas zu tun oder zu lassen. Und genau dort liegt das Problem – by the way: Probleme sind zum Lösen da – doch das ist ein anderes Thema.

Entscheidungen hängen von genau drei Faktoren ab: von Emotionen, Gefühlen und Gedanken. Hängst du in einem der drei fest, kannst du weder Entscheidungen treffen, geschweige denn handeln. Wenn du nicht handelst, kannst du nichts erschaffen und landest wieder wo? Genau: in deinen Gedanken, Gefühlen und Emotionen. Dies ist das, was ich eine Negativspirale nenne.

Aber wie kannst du daraus aussteigen, beziehungsweise erst gar nicht mehr in sie hineingeraten gelangen?

Es existieren im Internet unfassbar viele Ratschläge, von denen ich die meisten sehr oberflächlich finde. Da gibt es zum Beispiel die Ideen, eine Pause einzulegen, spazieren zu gehen, sich abzulenken, einen Tee zu trinken oder ähnliches. Diese Tipps mögen kurzfristig helfen und eine kleine Verschnaufpause gewähren, doch auf lange Sicht niemals das gewünschte Ergebnis erzielen. Ich trinke meinen Tee nebenbei und plane mir ganz bewusst Pausen und Spaziergänge in den Arbeitsalltag ein.

Für mich sind das Ablenkungen und dann sind wir wieder wo? Richtig. Erinnerst du dich?
Im Autorentipp Nr. 7 habe ich dich nach deinem Warum gefragt. Das wiederhole ich an dieser Stelle:

Warum schreibst du?

Ich behaupte ferner: Wenn du es schaffst, deine Gedanken, Gefühle und Emotionen immer wieder auf dein Warum zu lenken, triffst du die richtigen Entscheidungen, kommst ins Handeln, bist kreativ und erschaffst dir deine eigene Realität. Dieses Warum ist so viel mehr.

Es ist „The secret“ , das Geheimnis, von Ronda Bhyrne. Meine erste Buchempfehlung für diesen Artikel.

Leidenschaft ist, wenn deine Gedanken, Gefühle und Emotionen dich immer wieder an dein Ziel erinnern: „Mein Buch erobert die Bestsellerlisten – weltweit“. du glaubst, das sei ein zu hohes Ziel? Du hast recht. Wenn du aber glaubst, das sei ein erreichbares Ziel, dann hast du auch Recht. Denke einmal darüber nach. Gedanken erschaffen Realität.

Hatte ich bereits erwähnt, dass ich Bücher zum Thema Persönlichkeitsentwicklung liebe? Als Freiberufler müssen wir uns genau mit diesem Thema beschäftigen. Heute empfehle ich neben „The secret“ das Buch von Dieter Lange mit dem Titel: „Sieger erkennt man am Start – Verlierer auch“.

Zurück zum Thema Schreibblockade:

„Autor sein“ ist dein Job.

Wärst du in einem Unternehmen angestellt, könntest du schlecht zu deinem Chef sagen: „Ich kann heute nicht arbeiten, ich habe eine Blockade.“ Nun ja, das könntest du schon, doch du wirst ganz schnell die Konsequenzen tragen müssen.

Nichts anderes ist es, Autor zu sein. Du bist selbst dein eigener Arbeitgeber. Erfolg stellt sich nur ein, wenn du Leidenschaft hast. Nur dann wirst du die notwendige Disziplin entwickeln und konsequent weiterschreiben, eben weil du es liebst.

Du hast dir eine wundervolle, kreative Arbeit ausgesucht.
Genieße sie.
Tiefpunkte gehören dazu.
Denke an deine Leidenschaft und
SCHREIBE WEITER.

Also noch einmal: Warum schreibst du?

Ich wünsche dir gute Ideen und vor allem viel Spaß und Erfolg.

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Bitte beachte, dass ich nur respektvolle und konstruktive Kommentare zulasse.
Ich danke dir für dein Verständnis.
Liebe Grüße
Martina Kaufmann

7. Warum schreibst du?

Hast du dir diese Frage irgendwann einmal gestellt?
Warum auch? Du schreibst. Punkt.

Doch wie geht es dir, wenn du ins Stocken gerätst, dir keine Ideen einfallen wollen, du eine Schreibblockade hast?

Lies gerne Thema „Schreibblockade“ meinen Blogartikel: „Hilfe, ich stecke fest“
Klicke auf: Autorentipp 8.

Hast du dich schon oft gefragt, was du da eigentlich machst?
Genau in solchen Situationen?

Oder hattest du gewartet, bis „es“ vorüber war und dann weiter gemacht wie zuvor?
Wie lange musstest du in solchen Momenten warten?

Fällt es dir schwer, immer am Ball zu bleiben, egal was von außen auf dich zuströmt?

Welche Antworten fallen dir ein?

Jetzt stelle ich dir ein weiteres Mal die Frage:
Warum schreibst du?


1. Halte jetzt inne und nimm dir ein Blatt Papier und einen Stift.
2. Schreibe alle Antworten auf, die dir spontan einfallen.

4. Lasse dir Zeit.
3. Erst wenn du fertig bist, liest du den Blogartikel weiter.

Erkennst du dich in einer der folgenden Antworten wieder?

Du schreibst,

  • weil es dir Spaß macht,
  • weil du als Kind bereits viele Geschichten verfasst hattest,
  • weil du gute Noten im Deutschunterricht hattest und gefördert worden bist,
  • weil du bereits Artikel in der Schülerzeitung veröffentlicht hattest,
  • weil es dein Hobby ist,
  • weil du eine Leseratte bist und es selbst einmal probieren willst,
  • weil du Geld verdienen willst,
  • weil du einen Bestseller landen willst,
  • weil du deine Kreativität ausleben willst,
  • weil du andere unterhalten, informieren oder inspirieren willst,
  • weil du nicht anders kannst.

Diese Liste ist mit Sicherheit unvollständig und stellt keine Rangfolge dar. Wenn dir weitere Gründe einfallen, fühle dich ermutigt, sie in die Kommentare zu schreiben.

Warum stelle ich dir diese – für mich wichtigste – Frage?

Ganz einfach:
Nur wenn du das „Warum“ für dein Tun kennst, findest du stets einen Weg, dein Ziel zu erreichen.
Du bist motiviert, findest immer Zeit und überwindest leichter kleine, sowie große Durststrecken.

Ich spreche von Begeisterung, Freude, Liebe und Hingabe.
Wenn bei der Arbeit deine Augen strahlen und du am liebsten ohne Pausen weiterschreiben willst.
Wenn du alles drumherum vergisst und für dein Tun brennst – genau davon spreche ich.

Ich behaupte nicht, dass mich niemals Zweifel an meinem Tun befallen – weit gefehlt.

Natürlich hinterfrage auch ich mich ständig, besonders bei Rückschlägen oder Hindernissen. Wenn ich dennoch genau in diesen Augenblicken wieder zu meinem persönlichen wahren Grund, zu meiner Begeisterung zurückkehre, weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich mache weiter.

Mein „Warum“:

Ich habe lange gebraucht, mein „Warum“ zu finden. Endlich kann ich es in einem Satz formulieren:
Ich verdiene Geld damit, als Autorin kreativ und als Lektorin behilflich zu sein.

Kannst du dein „Warum“ in einem Satz formulieren?

Konntest du dir zwischenzeitig die wichtigste Frage beantworten?
Schreibe deine Antwort auf. Sie wird dir als Unterstützung in Zeiten dienen, in denen du deinen Schreibflow verloren hast. Sie hilft dir, weiterzumachen.

Eines noch:

Die Inspiration zu diesem Blogartikel gab mir Stephen King

Ja, du liest richtig: Stephen King. Seine Bücher sind so anschaulich und fesselnd geschrieben, dass ich es vor Angst und Greul niemals geschafft hatte, eines fertig zu lesen. Es wundert mich nicht, dass er – so sagt man – eine Kultfigur ist und seine Bücher am häufigsten verfilmt worden sind. Mich wundert nur, wie viele Menschen sich so gerne von seinen Horrorszenarien faszinieren lassen – doch das ist ein anderes Thema.

Nun lese ich voller Begeisterung ein Buch von ihm, sogar bis zum Ende. Der Titel lautet: „Das Leben und das Schreiben“, also sein Warum. Ich empfehle es jedem Schriftsteller.

Dieses Werk ist nicht einfach eine Biografie seines Lebens.
S. King beschreibt auf die allseits bekannte, mitreißende und unterhaltsame Art sein Leben als Autor. Ich erkenne mich selbst oft wieder. Zwischen den Zeilen gibt er uns wirklich sinnvolle Tipps fürs Schreiben und Geschichten erfinden, sowie über das Wesen von Literatur.

Besonders wertschätzend fand ich sein drittes Vorwort an den Lektor. Ich zitiere daraus: „Ein Autor wird niemals die Perfektion eines Lektors erreichen. Anders ausgedrückt: Schreiben ist menschlich, Lektorieren ist göttlich.“ Was für ein Lob an seinen Lektor.

Genau das ist mein Ziel als Lektorin: Ich möchte dir meine Dienstleistung auf höchstem Niveau anbieten, so dass dein Buch die Chance bekommt, möglichst hohe Verkaufszahlen zu erreichen.

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Bitte beachte, dass ich nur respektvolle und konstruktive Kommentare zulasse.
Vielen Dank und liebe Grüße
Martina Kaufmann

6. Oh je – es hagelt Kritik!

Geschafft. Dort steht es, das wundervolle Wort: Ende.

Wie viele Wochen und Monate an Schreibarbeit hast du investiert, welche Höhen und Tiefen durchlaufen, bis dein Manuskript endlich fertig war?

Du bist glücklich und unglaublich stolz auf dich. Bald werden Leser auf der ganzen Welt dein Buch in ihren Händen halten. Das in Auftrag gegebene Lektorat wird kaum noch Fehler entdecken, schließlich hast Du dein Werk selbst mehrfach überprüft.

Wofür hast du eigentlich Geld dafür ausgegeben. Ach so: Der letzte Feinschliff gehört dazu, damit dein Buch die Konkurrenz auf den Ranglisten weit hinter sich lassen wird. Schließlich bist du ein professioneller Autor.

Du bist fest davon überzeugt, dass dein Werk mindestens das Potential zu einem Bestseller hat

Zum x-ten Mal schaust du in dein E-Mail-Postfach, immer noch keine Antwort von deiner Lektorin.

Endlich. Ein kurzer Satz wie:
„In der Anlage findest du das lektorierte Manuskript. Mit freundlichen Grüßen …“
Mehr nicht? du übergehst dieses seltsame Gefühl und öffnest hastig die lang ersehnte Datei und … bist entsetzt.

Es ist wie damals in der Schule.

Du siehst rot, im wahrsten Sinne des Wortes. Mit dieser Menge an Verbesserungen und Kommentaren hättest du niemals gerechnet! Du bist außer dir vor Wut, frustriert, enttäuscht und … alles gleichzeitig. „Was fällt dieser Frau eigentlich ein? Ich zahle ihr so viel Geld und sie zerreißt mein Werk in Trillionen Stücke.“ Oder: „Vielleicht habe ich ein mieses Buch geschrieben? Das wird nie jemand lesen wollen? Ich bin schlecht. Ich schmeiße hin. Aus ist der Traum vom Bestseller.“ In deinem Kopf laufen alle negativen Gedanken Amok.

STOPP!

Wie fühlst du dich, wenn du dich in die Situation dieses Autors hineinversetzt Oder hast du vielleicht eine ähnliche Situation bereits erlebt? Hast du in dem Moment noch klar denken können? Ganz egal, ob die Kritik gerechtfertigt war oder nicht, es geht mir um diese beiden Punkte:

1. Wie gehst du mit Kritik um?

Bist Du dankbar und freust dich über die Erweiterung deines Wissensschatzes? Bestens, in diesem Fall gibt es nichts weiter zu sagen.

ODER
Reagierst du überzogen auf die Aussagen der Lektorin? Du regst dich auf? Du wehrst dich gegen die Verbesserungsvorschläge?
In diesem Fall sind es versteckte Glaubenssätze über dich selbst, die du vorab einmal herausfinden solltest. Erst wenn du weniger emotional auf Kritik reagierst, kannst du klarere Entscheidungen treffen und überlegen, ob und wie du auf die Kritikpunkte eingehst. Vielleicht hat die Lektorin sogar recht?

Ich spreche aus Erfahrung

Zwischen 2020 und 2022 hatte ich insgesamt drei weder von anderen korrigierte noch lektorierte Romane im Selbstverlag veröffentlicht und 2023, wenn auch zwangsläufig, wieder vom Markt genommen. Jetzt nutze ich die Zeit vor der Wiederveröffentlichung und überarbeite sie. Gleichzeitig werden sie von einer ausgebildeten Lektorin überprüft. Und siehe da: Es hagelt Kritik, und sie ist zwar nicht immer, aber größtenteils gerechtfertigt.

Warum? Weil meine Bücher noch unzählige Fehler enthalten. Angefangen bei der Unlesbarkeit des Klappentextes auf der Rückseite über eine viel zu lange und langweilige Einleitung bis zur Ausarbeitung der Charaktere. Natürlich habe ich auch noch mehr als ausreichend Fehler in Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung usw. übersehen. Kein Wunder, dass sie kaum verkauft worden sind. Heute schäme ich mich fast dafür, sie so veröffentlicht zu haben.

Ich stellte mir also folgende Frage: Warum hatte ich sie nicht vorher lektorieren lassen? Nicht einmal Testleser hatte ich beauftragt. Die Antwort ist mir heute klar: Ich war so arrogant zu behaupten, dass ich selbst perfekt lektorieren könnte. Heute weiß ich, dass sich hinter dieser Arroganz die Angst vor Kritik versteckt hatte. Es waren meine alten Muster und schlechten Erfahrungen aus Schulzeiten, die ich endlich habe ablegen dürfen.

Derzeit stelle ich mich einer konstruktiven Kritik und berichtige, was wirklich berichtigt werden muss. In anderen Punkten entscheide ich selbst, wie ich mit den Vorschlägen meiner Lektorin umgehe. Wir haben inspirierende Gespräche und stehen in einem guten Kontakt miteinander.

Heute weiß ich:

Nie wieder werde ich ein Buch ohne Lektorat veröffentlichen.

Nur durch den Austausch mit anderen, Textlaien und Textprofis, kann ich mich selbst weiterentwickeln und meinen Kunden ein außerordentliches Lesevergnügen bereiten.

2. Kritik üben aus Sicht der Lektorin und Korrektorin

Als Korrektorin habe ich sämtliche Fehler zu verbessern, die gegen das amtliche Regelwerk des Rats für deutsche Rechtschreibung oder den Duden verstoßen. Bei diesen Fehlern gibt es nichts zu diskutieren. Ganz davon abgesehen, dass solche Fehler den Lesefluss und somit das Lesevergnügen erheblich stören.

Anders sieht es bei einem Lektorat aus. Hier achte ich auf die Prämisse, den Plot, die Ausarbeitung der Figuren, die Stimmigkeit der Szenen und den Stil u.v.m. Als Lektorin schreibe ich an den entsprechenden Textstellen Kommentare und unterbreite dir gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge. Besonders wichtig ist es mir, dass du deinen persönlichen Schreibstil behältst.  

Bisher bewegen wir uns noch immer auf der rein technischen Seite, der Seite des Schreibhandwerks. Ich empfehle dir dazu Band 1 und Band 2 von James N. Frey mit dem Titel „Wie man einen verdammt guten Roman schreibt“ . Von ihm gibt es auch die Titel: „Wie man einen verdammt guten Krimi schreibt“ und „Wie man einen verdammt guten Thriller schreibt“.

Es gehört jedoch viel mehr dazu, einen guten Roman zu veröffentlichen.

Die Schreibtechnik allein reicht nicht aus. Autoren brauchen den Willen, die Ausdauer, die Liebe zum Schreiben sowie Zeit, Ruhe und vor allem Eigenmotivation – also alle Eigenschaften, die unter mentale und psychische Stärke fallen. Vor allem müssen Autoren auch Zeiten von Frustration oder Resignation überwinden können. Es kostet einen Autor sehr viel, bis das Manuskript fertig ist.

Weil ich als Autorin genau weiß, wie viel mentale, seelische und auch körperliche Arbeit ich in meine Manuskripte gesteckt habe, darf und will ich als Lektorin nicht nur rein technisch den Rotstift ansetzen. Hinter jedem Manuskript steht ein Autor mit Herzblut und Seele, der meine Hochachtung verdient.

Mein Verständnis als Lektorin ist es daher, dir offen und ehrlich auf respektvolle Weise zu begegnen.

Ich sehe mich als deine Begleiterin und Unterstützerin. Natürlich werde ich verbessern, was zu verbessern ist. Natürlich werde ich einige Dinge anders sehen als du, doch lass uns auf Augenhöhe darüber austauschen. Ich bin sicher, wir werden einen Weg finden.

Es ist überflüssig zu erwähnen, dass ich Lektorate ablehne, in denen ein konstruktiver Austausch nicht stattfindet – aus welchen Gründen auch immer. Genau wie du möchte ich respektvoll behandelt werden.

Mögen wir in allen Bereichen unseres Lebens für einen respektvollen, offenen und ehrlichen Umgang in sämtlichen geschriebenen, aber vor allem in den gesprochenen Worten sorgen – vor allem bei Kritik.

Ich danke dir, dass du mir deine Aufmerksamkeit geschenkt hast.

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Liebe Grüße
Martina Kaufmann

5. Zeit und Aufmerksamkeit

Worauf richtest du deine tägliche Aufmerksamkeit?

Um Karl Heinrich Waggerl zu zitieren: „Zeit hat man nur, wenn man sie sich nimmt!“ Wie wahr.

Als Autoren sind wir nicht nur stundenlang, sondern wochen- bzw. monate- wenn nicht sogar jahrelang mit einem Projekt beschäftigt. Bis wir alle Schreibphasen von der ersten Idee bis zur Veröffentlichung durchlaufen haben, erfordert es unsere komplette Aufmerksamkeit. Eigentlich ganz einfach, oder?

Was meint K. H. Waggerl mit seinem Zitat? Drehen wir es doch einmal um: „Wenn wir uns keine Zeit für etwas nehmen, haben wir auch keine Zeit dafür.“

Natürlich könnten wir unzählige Ratgeber über Zeitplanung und Zeit-Disziplin lesen, uns die siebte Zeit-Kontroll-App installieren oder den Wecker unseres Smartphones im Zwanzig-Minuten-Tomaten-Takt läuten lassen. Dazu könnten wir uns ständig von Kalendern erinnern lassen, dass wir doch jetzt zu schreiben hätten, oder sonstige Zeit-Management-Methoden erst mühevoll erlernen, um sie dann krampfhaft anzuwenden.

Möchtest du das wirklich?
Klingt das nicht genau nach dem Hamsterrad, aus dem wir doch haben ausbrechen wollen?

Natürlich gibt es Menschen, denen genau das bei ihrer Schreibroutine hilft. Mir liegt es fern, ein Urteil darüber zu fällen. Mir geht es um etwas anderes:

Stelle dir folgende Frage:

Wenn du keine Zeitmessgeräte besäßest und nur immer das tun könntest, was dir wirklich gefiele, womit würdest du dich beschäftigen?
Oder anders ausgedrückt:
Warum lässt du dich ständig aus deinem Schreibrhythmus bringen?
Was lenkt dich so leicht ab, dass du einfach nicht vorankommst?

Noch einmal: Zeit hat man nicht, man nimmt sie sich!

Ich lasse mich kaum noch ablenken, weil in mir ein Feuer für meine Arbeit brennt. Ich spüre, dass sie mir leichtfällt und dass ich sehr gerne Zeit mit Schreiben, Texten, Büchern, Lektorieren, mit Autoren und Verlagen verbringe. Ich fühle mich wohl in dieser Welt.
Hinzu kommt, dass ich meine Leidenschaft zum Beruf gemacht habe. Aus einem Hobby ist ein Broterwerb entstanden. Nun bin nicht nur Autorin und freie Lektorin, sondern auch Freiberuflerin.

Seit ich mein Feuer und meinen Beruf gefunden habe und spüre, welche großartigen Chancen sich mir eröffnen, denke ich automatisch die meiste Zeit an meine Arbeit. Eine Arbeit, die für mich keine Arbeit darstellt, sondern mein Leben. Seitdem brauche ich kaum noch Wecker und Zeit-Management-Methoden.

Da mein Tag auch nur 24 Stunden hat, gilt für mich das Folgende:
Bevor ich jemandem oder etwas anderem kostbare Zeit schenke, überlege ich sehr genau.

Ich frage mich:
Was ist mir an dem Zeitpunkt, wo etwas anderes stattfinden soll, wichtig? Ist es meine Arbeit oder das andere. Also:

Was ist dir wichtig?

Möchtest du dein aktuelles Projekt voranbringen oder dich lieber zum dritten Mal in dieser Woche mit Freunden verabreden? Wie schnell lässt du dich ablenken?

Kommen dir die Ablenkungen eventuell gelegen und du sagst begeistert zu, weil du

  • sowieso nicht weiterkommst,
  • gerade keine Lust aufs Schreiben hast,
  • ein Gespräch mit deiner Lektorin hinauszögern willst,
  • glaubst, eine Schreibblockade zu haben,
    oder
  • deinen Freunden nicht schon wieder absagen möchtest.

Die Liste ließe sich beliebig fortführen. Hast du dich wiedererkannt?

Jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt, dich zu fragen:

Welcher wahre Grund steckt wirklich hinter deinen Ausflüchten?

Nimm dir jetzt die Zeit und erkunde dich. Stelle dir genau diese Frage, und du bekommst eine Antwort, manchmal sogar mehrere und manchmal auch welche, die dir bestimmt nicht so gut gefallen.

Finde den Grund hinter den vorgeschobenen Gründen. Du siehst, es geht um das Thema „Persönlichkeitsentwicklung“, was ebenso, wenn nicht sogar wichtiger ist als das Schreibhandwerk.

Bleiben wir bei der Zeit und wofür wir sie nutzen. Ich sehe das so:

  1. Natürlich treffe ich mich mit meinen Freunden und Familienmitgliedern. Zeit mit lieben Menschen zu verbringen, ist für mich die wertvollste überhaupt. Während dessen möchte ich ihnen meine ganze Aufmerksamkeit widmen, genau wie ich meinen Projekten meine gesamte Aufmerksamkeit widme. Alles zu seiner Zeit.
  2. Natürlich existieren äußere Umstände, die von mir Zeit-Flexibilität fordern. Doch die sind zum Glück verschwindend gering. Anders schaut es natürlich aus, wenn du Mutter bist oder einem Hauptberuf nachgehst.
  3. Natürlich macht es ab und an Spaß, spontan zu sein und die strikte Planung zu sprengen. Kommt dies jedoch regelmäßig bzw. sehr oft vor, stelle ich mir wieder die Frage. Was ist mir wirklich wichtig?

Ich habe Ziele, die ich erreichen möchte. Ohne Planung komme auch ich nicht weiter.

Doch wichtiger ist: Ich habe mein WARUM gefunden, den Grund dahinter.

Seitdem jongliere ich mit viel mehr Leichtigkeit und Freude mit meinen Terminen und spende meine Aufmerksamkeit den Menschen und Situationen, die mir in dem Moment wirklich wichtig sind. Die Zeitplanung ergibt sich dann fast von allein, Ablenkungen finden kaum Raum. Manchmal schon…

Das Ganze hat einen enormen Glücksfaktor:
Ich fühle mich insgesamt viel entspannter und gelassener.

Um das Anfangszitat von K. H. Waggerl noch einmal zu wiederholen: „Zeit hat man nur, wenn man sie sich nimmt!“
Jetzt bist du dran: Was sind deine Gründe, die deine Aufmerksamkeit ablenken?

Konnte ich dich inspirieren? Schreibe gerne deine Erfahrungen in die Kommentare.

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Ich danke dir für dein Verständnis.
Liebe Grüße
Martina