Autorentipp 2: Eben hatte ich doch noch diese Idee…
Kennst du das: Du bist am Schreiben und plötzlich verharren deine Finger auf der Tastatur. Du starrst auf den Bildschirm. Nichts geht mehr.
Krampfhaft bemüht versuchst du, dich an deine Ideen zu erinnern. Deine Gedanken schlagen Purzelbäume in alle Richtungen, nur nicht in die konstruktive: „Ich hatte doch diese Idee? Welche war das noch gleich? War es letzte Nacht? Oder beim Einkaufen? Oder während des Kochens?“
Ärgerlich, dabei hast du heute doch noch so viel schreiben wollen.
Warum hast du dir die Ideen nicht einfach gemerkt?
Meistens kommen uns Einfälle an den ungewöhnlichsten Orten oder zu den merkwürdigsten Zeiten. Also genau dann, wenn wir nicht damit rechnen und wenn wir sie in dem Moment überhaupt nicht gebrauchen können.
Ich habe irgendwo gelesen, dass sich unser Kurzzeitgedächtnis Informationen und Gedanken nur circa drei Minuten lang merken kann. Kein Wunder, dass wir uns später nicht mehr an alles erinnern. Wir können es einfach nicht.
Statt uns geschwind etwas Neues auszudenken, beißen wir uns an dieser längst vergessenen Idee fest und schreiben einfach nicht weiter.
Ich schreibe von wir, weil ich genau weiß, dass es jede Autorin und jeden Autor während des Schreibprozesses trifft, mindestens ein Mal, wenn nicht öfter.
Wie können wir das verhindern? Die Lösung ist so einfach, fast schon banal:
Schreibe deine Ideen auf!
Erkläre mir bitte nicht, dass du keine Möglichkeiten dazu hättest. Du behauptest, du hättest nichts zum Aufschreiben dabei? Du seist immer in Eile? Dir würde es schon wieder einfallen? Es sei gerade unpassend?
Ernsthaft? Für mich sind das Ausreden.
Nutze doch die Errungenschaften des digitalen Zeitalters für deine Kreativität. Wofür sonst schleppen wir diese Dinger überall mit hin, ich meine unsere Smartphones:
- Nutze eine Notiz-Memo-App.
- Spreche eine Sprach-Memo auf.
- Sende dir selbst eine E-Mail auf deinen Arbeits-Laptop.
Aber: Du möchtest nicht noch mehr Zeit an deinem Handy verbringen? Das verstehe ich sehr gut. Mir raubt dieses Ding sowieso schon zu viel Zeit und oft zu viele Nerven, selbst wenn ich nur kurz nach meinen Memos habe schauen wollen.
Vorschlag: Kaufe dir ein wunderschönes Notizbuch mit passendem Stift und nimm es immer, ich meine wirklich immer, überall, ich meine wirklich überall, hin mit.
Vielleicht fallen dir noch weitere Möglichkeiten ein? Wichtig ist nur eines:
Schreibe dir deine Ideen SOFORT auf,
gleichgültig wo du gerade stehst oder gehst.
Bitte zur Not jemanden nach einem Stift und einem Blatt Papier.
Lege auch nachts etwas zum Notieren griffbereit neben dein Bett. Ich weiß nicht, wie es dir geht, doch mir kommen kurz nach dem Aufwachen die besten Einfälle.
Anmerkung: Ich weiß nicht, ob es gesund ist, neben einem Smartphone zu schlafen. Ein Notizbuch wäre vielleicht doch gesünder?
Wenn du meine Meinung lesen möchtest: Ich persönlich finde es schöner, Notizen und Ideen mit der Hand aufzuschreiben. Irgendwie ist es nostalgisch und ich merke mir meine Ideen länger. Erinnert es dich nicht auch an deine Schulzeit? Sobald du einen Pfuschzettel verfasst hattest, war er schon fast überflüssig geworden…
Neue Angewohnheit
Am Anfang ist es vielleicht ein bisschen schwierig, direkt ans Aufschreiben zu denken. Doch du gewöhnst dich schnell daran. Hat sich die neue Angewohnheit einmal eingespielt, wirst du sie nicht mehr missen wollen.
Denke an dein Warum, an den größten Vorteil: Auf diese Weise verfügst du innerhalb kürzester Zeit über ein großes Potpourri an Ideen, auf das du, nicht nur wenn du ins Stocken geraten bist, zurückgreifen kannst. Vielleicht ergeben sie sogar die perfekten Inspirationen für einen neuen Roman?
Mir macht das Stöbern in meinen kreativen Notizen immer wieder Spaß. Ich bin erstaunt und sogar stolz auf mich, wie die Ideen ständig aus mir heraussprudeln. Diese dann in meine Buchszenen einzubetten, macht mir noch mehr Freude.
Ich wünsche dir ebenso viel Freude, Erfolg und unendliche Ideen.
Was sind deine Erfahrungen? Schreibe mir gerne einen Kommentar.
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Bitte beachte, dass ich nur respektvolle und konstruktive Kommentare zulasse.
Ich danke dir für dein Verständnis.
Liebe Grüße
Martina Kaufmann