10. Ideen für kreatives Schreiben

Wenn dir einmal die Ideen ausgehen, dann…

mache Folgendes: Setze dich hin, schließe die Augen und lasse es einfach fließen. Die Ideen kommen ganz von allein. Wir probieren es aus. Also:

Du legst nun dein Smart-Gerät, ganz egal, welches du benutzt, zur Seite, schließt die Augen und atmest drei Mal tief ein und aus und… lasse deine Gedanken fließen.

Gedanken fließen lassen!?

Wohin fließen sie denn, deine Gedanken? Genau das ist doch gerade das Problem. Sie fließen gerade überhaupt nicht oder sie flüchten in Welten, die dir alles andere als weiterhelfen, zum Beispiel zu deinen Kindern, zur Hausarbeit, in den nächsten Urlaub… Kurz gesagt, deine Arbeit steht still.

Ohne konkrete Anleitung klingt diese Übung für mich eher nach einer Meditation zur Tiefenentspannung als nach Förderung der Kreativität.

Es stimmt und ist erwiesen, dass wir nur im entspanntem Zustand unsere Kreativität fließen lassen können, doch gleichzeitig wollen wir auch weiterkommen, ein Dilemma.

Ich denke, dass bei manchen Autoren diese Technik hervorragend funktioniert. Ich denke auch, dass Autoren meistens vor Kreativität sprudeln. Du gehörst zu einer dieser beiden Gruppen, wundervoll.
Doch lies weiter, vielleicht kann ich dich mit meinen Vorschlägen zusätzlich inspirieren.

In meinem Autorentipp Nr.2 hast du lesen können, wie du einer solchen Situation vorbeugen könntest. Doch was tust du, wenn du dir keinen Ideenvorrat angelegt hast?

Hier sind ein paar neue Anregungen:

  1. Brainstorming mit sich selbst
    Übersetzt heißt es „Gedankensturm“, und so ist es auch gemeint.
    Du hast eine konkrete Frage und kommst einfach nicht weiter?
    Stelle dir die Frage laut und schreibe dir alle Antworten auf, die dir spontan einfallen, auch wenn es totaler Unsinn sein und nicht zum Thema passen sollte. Vielleicht passt es doch?
    Wichtig ist, dass du wirklich alle Antworten notierst und dich nicht zurückhältst.
    Wenn du fertig bist, lies sie dir durch. Spannend, oder?
  2. Mindmapping
    In dem Wort steckt das Wort „map“ = Landkarte. Streng genommen ist es eine „Gedankenlandkarte“, also „eine grafische Methode zum Erfassen, Organisieren und Anordnen von Informationen, Ideen, Gedanken oder Konzepten auf leicht abrufbare Weise“ (Wikipedia).
    Sozusagen ein „geordnetes“ Brainstorming.
    So funktioniert es: Du schreibst in die Mitte deines Blattes das zentrale Problem in einem Wort, z.B. „Tatort“.
    Dann schreibst du mögliche Orte um das Wort herum, immer nur ein bis maximal zwei Worte. Fertig?
    In die nächsten Ebenen notierst du immer mehr Details zu dem jeweiligen vorherigen Stichpunkt.
    So entsteht eine Art verzweigter Stern.
    Mit jeder neuen Ebene tauchst du tiefer in die Details der möglichen Tatorte ein, kannst sie dir immer besser vorstellen und irgendwann entscheiden, welcher in deinen Krimi passt.
    Wichtig ist, dass du deinen Gedanken freien Lauf lässt. Jeder Ort ist in diesem Prozess möglich, auch wenn er dir gerade aberwitzig erscheint. Darum geht es hier nicht.
    Mir macht dieses Vorgehen am meisten Spaß.
    Mehr zum Thema Mindmapping findest du natürlich im Internet.
  3. Übe „show, don’t tell“
    Beschreibe eine Blume.
    Sei detailverliebt und übe, wie du eine bestimmte Blume in all ihrem Facettenreichtum beschreiben würdest. Setze deiner Fantasie keine Grenzen, beschreibe sie mit allen Sinnen.
    Welche Blume hast du dir ausgesucht?
    Eine Tulpe wirst du mit Sicherheit anders beschreiben als eine Rose.
    Du könntest also statt von einer Blume von einer dunkelroten Rose berichten, die in voller Blüte steht und herrlich duftet und ihren Platz in einem wunderschönen Brautstrauß gefunden hat. Du hast sofort ein Bild von einer romantischen Hochzeitsszene in deinem Kopf, richtig?
    Je treffender du den Charakter einer Sache im dazugehörigen Kontext beschreibst, umso mehr fesselst du deine Leser mit den Bildern, die Sie selbst in ihrer Fantasie entwickeln können.
    Genau das ist doch unser Ziel.
    Versuche es einmal mit den Begriffen Baum, Auto, Haus oder was dir sonst so einfällt.
  4. 10-Ideen-Spiel
    Wenn du noch am Anfang deines Plots stehst oder deine Geschichte noch planst, könntest du zu jeder deiner Fragen 10 Antworten aufschreiben. Sei spontan und höre nicht auf, bis wirklich zehn Antworten auf dem Papier stehen.
    Beispiele:
    Welche 10 mögliche Tatorte fallen mir ein?
    Welche 10 Charaktere könnten die Hauptrolle übernehmen?
    Welche 10 Probleme könnte der Protagonist lösen müssen?
    Oder du nimmst dir genau das Problem vor, in dem du gerade feststeckst und lässt dir dazu 10 mögliche Lösungen einfallen.
    Warum? Du löst dich von dem Krampf, sofort die perfekte Lösung finden zu müssen und gewinnst etwas Ruhe und Abstand.
    Wichtig ist, dass du dir immer alle Möglichkeiten offen lässt. Eingrenzen wirst du sowieso.

WICHTIG bei sämtlichen Methoden ist:
Benutze immer ein Blatt Papier und einen Stift – BITTE NICHT am Computer schreiben.
Warum? Das Schreiben mit der Hand kann dir helfen, Informationen besser zu verarbeiten und sie sich langfristig besser zu merken. Neurowissenschaftler sagen, dass Gedächtnisspuren im Gehirn angelegt werden. Wäre doch nützlich, oder?

Ich hoffe, ich konnte dich inspirieren? Schreibe mir gerne ein Feedback.

Hast du noch andere Anregungen, die unsere Schreibkreativität fördern?
Wie hilfst du dir, kreativer zu sein?
Teile es gerne mit uns.

Nun wünsche ich dir viel Spaß beim kreativen Finden von Ideen und weiterhin viel Erfolg beim Schreiben.

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Bitte beachte, dass ich nur respektvolle und konstruktive Kommentare zulasse.
Ich danke dir.
Liebe Grüße
Martina

8. Hilfe, ich stecke fest

Schreibblockade! Kennst du das?

Du sitzt regungslos an deiner Tastatur und starrst gedankenverloren aus dem Fenster. Dabei hattest du dir für heute das gesamte nächste Kapitel vorgenommen zu schreiben. Immerhin, einige Absätze hast du schon geschafft. Doch wie geht es mit der Handlung weiter? Was wolltest du noch schreiben? Dein Kopf scheint wie leergefegt zu sein, rien ne vas plus – nichts geht mehr. Du bist frustriert.

Das Wetter passt perfekt zu deiner Stimmung. Alles ist grau, die Bäume biegen sich im Wind und der Regen trommelt gegen die Fensterscheiben. Gleich wird es schon wieder dunkel und du hast kaum mehr als die Hälfte des Kapitels auf den Bildschirm gebracht. Immerhin.

Würdest du denn bei schönem Wetter wirklich weiterschreiben? Wenn die gesamte Außenwelt dich rufen würde, vielleicht doch lieber spazieren zu gehen? Die Vögel wären am Zwitschern, Sonnenstrahlen würden dich durchs Fenster hindurch direkt an deiner Nase kitzeln und es wäre angenehm warm. Ich denke nicht.

Kennst du noch andere Situationen, die dich in einer Art Schreibstarre verharren lassen?
Notiere sie gerne in die Kommentare.

Ich behaupte, es gibt keine Schreibblockade.

Eine steile These, findest du nicht auch?
Für mich existiert nur die Entscheidung. Die Entscheidung, etwas zu tun oder zu lassen. Und genau dort liegt das Problem – by the way: Probleme sind zum Lösen da – doch das ist ein anderes Thema.

Entscheidungen hängen von genau drei Faktoren ab: von Emotionen, Gefühlen und Gedanken. Hängst du in einem der drei fest, kannst du weder Entscheidungen treffen, geschweige denn handeln. Wenn du nicht handelst, kannst du nichts erschaffen und landest wieder wo? Genau: in deinen Gedanken, Gefühlen und Emotionen. Dies ist das, was ich eine Negativspirale nenne.

Aber wie kannst du daraus aussteigen, beziehungsweise erst gar nicht mehr in sie hineingeraten gelangen?

Es existieren im Internet unfassbar viele Ratschläge, von denen ich die meisten sehr oberflächlich finde. Da gibt es zum Beispiel die Ideen, eine Pause einzulegen, spazieren zu gehen, sich abzulenken, einen Tee zu trinken oder ähnliches. Diese Tipps mögen kurzfristig helfen und eine kleine Verschnaufpause gewähren, doch auf lange Sicht niemals das gewünschte Ergebnis erzielen. Ich trinke meinen Tee nebenbei und plane mir ganz bewusst Pausen und Spaziergänge in den Arbeitsalltag ein.

Für mich sind das Ablenkungen und dann sind wir wieder wo? Richtig. Erinnerst du dich?
Im Autorentipp Nr. 7 habe ich dich nach deinem Warum gefragt. Das wiederhole ich an dieser Stelle:

Warum schreibst du?

Ich behaupte ferner: Wenn du es schaffst, deine Gedanken, Gefühle und Emotionen immer wieder auf dein Warum zu lenken, triffst du die richtigen Entscheidungen, kommst ins Handeln, bist kreativ und erschaffst dir deine eigene Realität. Dieses Warum ist so viel mehr.

Es ist „The secret“ , das Geheimnis, von Ronda Bhyrne. Meine erste Buchempfehlung für diesen Artikel.

Leidenschaft ist, wenn deine Gedanken, Gefühle und Emotionen dich immer wieder an dein Ziel erinnern: „Mein Buch erobert die Bestsellerlisten – weltweit“. du glaubst, das sei ein zu hohes Ziel? Du hast recht. Wenn du aber glaubst, das sei ein erreichbares Ziel, dann hast du auch Recht. Denke einmal darüber nach. Gedanken erschaffen Realität.

Hatte ich bereits erwähnt, dass ich Bücher zum Thema Persönlichkeitsentwicklung liebe? Als Freiberufler müssen wir uns genau mit diesem Thema beschäftigen. Heute empfehle ich neben „The secret“ das Buch von Dieter Lange mit dem Titel: „Sieger erkennt man am Start – Verlierer auch“.

Zurück zum Thema Schreibblockade:

„Autor sein“ ist dein Job.

Wärst du in einem Unternehmen angestellt, könntest du schlecht zu deinem Chef sagen: „Ich kann heute nicht arbeiten, ich habe eine Blockade.“ Nun ja, das könntest du schon, doch du wirst ganz schnell die Konsequenzen tragen müssen.

Nichts anderes ist es, Autor zu sein. Du bist selbst dein eigener Arbeitgeber. Erfolg stellt sich nur ein, wenn du Leidenschaft hast. Nur dann wirst du die notwendige Disziplin entwickeln und konsequent weiterschreiben, eben weil du es liebst.

Du hast dir eine wundervolle, kreative Arbeit ausgesucht.
Genieße sie.
Tiefpunkte gehören dazu.
Denke an deine Leidenschaft und
SCHREIBE WEITER.

Also noch einmal: Warum schreibst du?

Ich wünsche dir gute Ideen und vor allem viel Spaß und Erfolg.

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Bitte beachte, dass ich nur respektvolle und konstruktive Kommentare zulasse.
Ich danke dir für dein Verständnis.
Liebe Grüße
Martina Kaufmann