Wenn dir einmal die Ideen ausgehen, dann…
mache Folgendes: Setze dich hin, schließe die Augen und lasse es einfach fließen. Die Ideen kommen ganz von allein. Wir probieren es aus. Also:
Du legst nun dein Smart-Gerät, ganz egal, welches du benutzt, zur Seite, schließt die Augen und atmest drei Mal tief ein und aus und… lasse deine Gedanken fließen.
Gedanken fließen lassen!?
Wohin fließen sie denn, deine Gedanken? Genau das ist doch gerade das Problem. Sie fließen gerade überhaupt nicht oder sie flüchten in Welten, die dir alles andere als weiterhelfen, zum Beispiel zu deinen Kindern, zur Hausarbeit, in den nächsten Urlaub… Kurz gesagt, deine Arbeit steht still.
Ohne konkrete Anleitung klingt diese Übung für mich eher nach einer Meditation zur Tiefenentspannung als nach Förderung der Kreativität.
Es stimmt und ist erwiesen, dass wir nur im entspanntem Zustand unsere Kreativität fließen lassen können, doch gleichzeitig wollen wir auch weiterkommen, ein Dilemma.
Ich denke, dass bei manchen Autoren diese Technik hervorragend funktioniert. Ich denke auch, dass Autoren meistens vor Kreativität sprudeln. Du gehörst zu einer dieser beiden Gruppen, wundervoll.
Doch lies weiter, vielleicht kann ich dich mit meinen Vorschlägen zusätzlich inspirieren.
In meinem Autorentipp Nr.2 hast du lesen können, wie du einer solchen Situation vorbeugen könntest. Doch was tust du, wenn du dir keinen Ideenvorrat angelegt hast?
Hier sind ein paar neue Anregungen:
- Brainstorming mit sich selbst
Übersetzt heißt es „Gedankensturm“, und so ist es auch gemeint.
Du hast eine konkrete Frage und kommst einfach nicht weiter?
Stelle dir die Frage laut und schreibe dir alle Antworten auf, die dir spontan einfallen, auch wenn es totaler Unsinn sein und nicht zum Thema passen sollte. Vielleicht passt es doch?
Wichtig ist, dass du wirklich alle Antworten notierst und dich nicht zurückhältst.
Wenn du fertig bist, lies sie dir durch. Spannend, oder? - Mindmapping
In dem Wort steckt das Wort „map“ = Landkarte. Streng genommen ist es eine „Gedankenlandkarte“, also „eine grafische Methode zum Erfassen, Organisieren und Anordnen von Informationen, Ideen, Gedanken oder Konzepten auf leicht abrufbare Weise“ (Wikipedia).
Sozusagen ein „geordnetes“ Brainstorming.
So funktioniert es: Du schreibst in die Mitte deines Blattes das zentrale Problem in einem Wort, z.B. „Tatort“.
Dann schreibst du mögliche Orte um das Wort herum, immer nur ein bis maximal zwei Worte. Fertig?
In die nächsten Ebenen notierst du immer mehr Details zu dem jeweiligen vorherigen Stichpunkt.
So entsteht eine Art verzweigter Stern.
Mit jeder neuen Ebene tauchst du tiefer in die Details der möglichen Tatorte ein, kannst sie dir immer besser vorstellen und irgendwann entscheiden, welcher in deinen Krimi passt.
Wichtig ist, dass du deinen Gedanken freien Lauf lässt. Jeder Ort ist in diesem Prozess möglich, auch wenn er dir gerade aberwitzig erscheint. Darum geht es hier nicht.
Mir macht dieses Vorgehen am meisten Spaß.
Mehr zum Thema Mindmapping findest du natürlich im Internet. - Übe „show, don’t tell“
Beschreibe eine Blume.
Sei detailverliebt und übe, wie du eine bestimmte Blume in all ihrem Facettenreichtum beschreiben würdest. Setze deiner Fantasie keine Grenzen, beschreibe sie mit allen Sinnen.
Welche Blume hast du dir ausgesucht?
Eine Tulpe wirst du mit Sicherheit anders beschreiben als eine Rose.
Du könntest also statt von einer Blume von einer dunkelroten Rose berichten, die in voller Blüte steht und herrlich duftet und ihren Platz in einem wunderschönen Brautstrauß gefunden hat. Du hast sofort ein Bild von einer romantischen Hochzeitsszene in deinem Kopf, richtig?
Je treffender du den Charakter einer Sache im dazugehörigen Kontext beschreibst, umso mehr fesselst du deine Leser mit den Bildern, die Sie selbst in ihrer Fantasie entwickeln können.
Genau das ist doch unser Ziel.
Versuche es einmal mit den Begriffen Baum, Auto, Haus oder was dir sonst so einfällt. - 10-Ideen-Spiel
Wenn du noch am Anfang deines Plots stehst oder deine Geschichte noch planst, könntest du zu jeder deiner Fragen 10 Antworten aufschreiben. Sei spontan und höre nicht auf, bis wirklich zehn Antworten auf dem Papier stehen.
Beispiele:
Welche 10 mögliche Tatorte fallen mir ein?
Welche 10 Charaktere könnten die Hauptrolle übernehmen?
Welche 10 Probleme könnte der Protagonist lösen müssen?
Oder du nimmst dir genau das Problem vor, in dem du gerade feststeckst und lässt dir dazu 10 mögliche Lösungen einfallen.
Warum? Du löst dich von dem Krampf, sofort die perfekte Lösung finden zu müssen und gewinnst etwas Ruhe und Abstand.
Wichtig ist, dass du dir immer alle Möglichkeiten offen lässt. Eingrenzen wirst du sowieso.
WICHTIG bei sämtlichen Methoden ist:
Benutze immer ein Blatt Papier und einen Stift – BITTE NICHT am Computer schreiben.
Warum? Das Schreiben mit der Hand kann dir helfen, Informationen besser zu verarbeiten und sie sich langfristig besser zu merken. Neurowissenschaftler sagen, dass Gedächtnisspuren im Gehirn angelegt werden. Wäre doch nützlich, oder?
Ich hoffe, ich konnte dich inspirieren? Schreibe mir gerne ein Feedback.
Hast du noch andere Anregungen, die unsere Schreibkreativität fördern?
Wie hilfst du dir, kreativer zu sein?
Teile es gerne mit uns.
Nun wünsche ich dir viel Spaß beim kreativen Finden von Ideen und weiterhin viel Erfolg beim Schreiben.
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Bitte beachte, dass ich nur respektvolle und konstruktive Kommentare zulasse.
Ich danke dir.
Liebe Grüße
Martina