14. Der ideale Testleser

Dein Manuskript ist fertig… Was kommt jetzt?
Natürlich könntest du es als Selfpublisher sofort veröffentlichen, davon rate ich dir jedoch ab. Ich bin heute davon überzeugt, dass sowohl ein professionelles Lektorat als auch ein Korrektorat notwendig sind. Doch bevor du diesen Schritt gehst, solltest du einige Testleser befragen.

Tipps für deinen idealen Testleser

Testleser gehören idealerweise zu deiner Zielgruppe und sollten deren Lesergeschmack repräsentieren, das heißt bereits Erfahrungen in deinem Genre gesammelt haben. Sie geben dir ein erstes, objektives Feedback zu deinem Buch.

Ich rate dir davon ab, Verwandte und Bekannte zu fragen. Meistens gehören sie nicht zu deiner Zielgruppe, sind voreingenommen und wollen dich vielleicht nicht verletzen. Außerdem wissen sie nicht, worauf sie achten sollen.

Erfahrene Testleser sollten zu konstruktiver, inspirierender Kritik fähig sein und dazu beitragen, dein Manuskript zu verbessern. Nur „Meckern“ hilft dir nicht weiter.

Natürlich könnten sie dir allgemein sagen, ob ihnen die Geschichte gefällt, ob sie sie weiterempfehlen würden und was sie im Allgemeinen stört etc. Ich empfehle dir:

Erstelle einen Fragebogen

und sende ihn zusammen mit dem Manuskript an deine Testleser. Mit dem Fragebogen hilfst du ihnen, zu bestimmten Aspekten gezielt Stellung zu nehmen.

Idealerweise sendest du das Manuskript mehreren Testlesern mit demselben Fragebogen. Erhältst du dieselben Hinweise, ist das ein perfektes Indiz dafür, die Geschichte genau in dieser Szene nochmals zu überprüfen und eventuell zu überarbeiten.

Natürlich musst du deinen Testlesern nicht alle Fragen stellen, die unten aufgeführt sind. Suche dir die passenden heraus, die dir für dein Manuskript wichtig erscheinen.


Fragebogen für Testleser

Einstieg

  • Ist der Anfang packend/spannend/außergewöhnlich?
  • Bist du gut in die Geschichte hineingekommen?
  • Wer, Wann, Wo-Fragen auf den ersten Seiten beantwortet?
  • Hast du eine bessere Stelle für den Einstieg entdeckt?

Handlung

  • Gibt es eine Steigerung der Spannung?
  • Könntest du dir noch mehr/größere Widrigkeiten vorstellen (Beispiele!)?
  • Gibt es Unlogische Stellen/Widersprüche?
  • Findest du Stellen langweilig? Wenn ja, welche?
  • Stimmt der Ablauf?

Schluss

  • Ist der Ausgang für dich befriedigend? Wenn nicht, warum?
  • Würdest du von dem Autor ein weiteres Buch lesen wollen?

Figuren

  • Wie wirken die Figuren auf dich? Sympathisch? Klischeehaft? Glaubwürdig?
  • Sind die Dialoge gelungen?
  • „Unrundheiten“ bei Inquits? (z.B. …«, zeigte er oder …«, lächelte sie ist falsch, …«, sagte er oder …«, flüsterte sie okay)
  • Unterscheiden sich die Figuren?

Sprache, Handwerk

  • Ist die Geschichte gut zu lesen?
  • Ist der Satzbau unkompliziert?
  • Gibt es störende Lieblingswörter oder -phrasen?
  • Sind die Perspektiven sauber?
  • Ist bei den Szeneneinstiegen gleich klar, wo man ist?
  • Tell- statt Show-Alarm (Situationen zeigen, anstatt darüber reden)?

Allgemein

  • Passt die Geschichte zum Cover?
  • Hat das Buch für dich eine Botschaft? Wenn ja, welche?
  • Wie viele Sterne würdest du dem Buch geben (* sehr schlecht, ***** sehr gut)?
  • Was ist dein Fazit?

Sollten Cover und Klappentext schon fertig sein:

Cover

  • Gefällt es dir? (* sehr schlecht, ***** sehr gut)?
  • Kommentar

Klappentext

  • Ist er Aussagekräftig?
  • Spoilert er? (Verrät er zu viel?)

Quelle: Diesen Fragebogen habe ich auf der Seite meines Autorenprogramms Patchwork, www.autorenprogramm.com gefunden. Vielen Dank dafür.


Wo findest du Testleser?

Testleser findest du in Internetforen oder Social-Media-Gruppen. Frage dort nach.

Meldet sich jemand auf deine Anfrage, solltest du ihn kurz testen, ob ihr zusammenpasst und ob dir weiterhelfen kann. Was nützt dir ein Testleser im Sachbuchbereich Jura oder Mathematik für deinen Liebesroman?

Ich wünsche dir nun viel Erfolg mit deinem Projekt und

wenn du eine Lektorin oder Korrektorin suchst, schreibe mir: Kontakt

Du findest mich auf Instagram und Facebook.

Ich freue mich über deinen Kommentar, doch beachte bitte, dass ich nur respektvolle und konstruktive Beiträge zulasse. Ich danke dir.
Martina Kaufmann, Freie Lektorin und Autorin

10. Ideen für kreatives Schreiben

Wenn dir einmal die Ideen ausgehen, dann…

mache Folgendes: Setze dich hin, schließe die Augen und lasse es einfach fließen. Die Ideen kommen ganz von allein. Wir probieren es aus. Also:

Du legst nun dein Smart-Gerät, ganz egal, welches du benutzt, zur Seite, schließt die Augen und atmest drei Mal tief ein und aus und… lasse deine Gedanken fließen.

Gedanken fließen lassen!?

Wohin fließen sie denn, deine Gedanken? Genau das ist doch gerade das Problem. Sie fließen gerade überhaupt nicht oder sie flüchten in Welten, die dir alles andere als weiterhelfen, zum Beispiel zu deinen Kindern, zur Hausarbeit, in den nächsten Urlaub… Kurz gesagt, deine Arbeit steht still.

Ohne konkrete Anleitung klingt diese Übung für mich eher nach einer Meditation zur Tiefenentspannung als nach Förderung der Kreativität.

Es stimmt und ist erwiesen, dass wir nur im entspanntem Zustand unsere Kreativität fließen lassen können, doch gleichzeitig wollen wir auch weiterkommen, ein Dilemma.

Ich denke, dass bei manchen Autoren diese Technik hervorragend funktioniert. Ich denke auch, dass Autoren meistens vor Kreativität sprudeln. Du gehörst zu einer dieser beiden Gruppen, wundervoll.
Doch lies weiter, vielleicht kann ich dich mit meinen Vorschlägen zusätzlich inspirieren.

In meinem Autorentipp Nr.2 hast du lesen können, wie du einer solchen Situation vorbeugen könntest. Doch was tust du, wenn du dir keinen Ideenvorrat angelegt hast?

Hier sind ein paar neue Anregungen:

  1. Brainstorming mit sich selbst
    Übersetzt heißt es „Gedankensturm“, und so ist es auch gemeint.
    Du hast eine konkrete Frage und kommst einfach nicht weiter?
    Stelle dir die Frage laut und schreibe dir alle Antworten auf, die dir spontan einfallen, auch wenn es totaler Unsinn sein und nicht zum Thema passen sollte. Vielleicht passt es doch?
    Wichtig ist, dass du wirklich alle Antworten notierst und dich nicht zurückhältst.
    Wenn du fertig bist, lies sie dir durch. Spannend, oder?
  2. Mindmapping
    In dem Wort steckt das Wort „map“ = Landkarte. Streng genommen ist es eine „Gedankenlandkarte“, also „eine grafische Methode zum Erfassen, Organisieren und Anordnen von Informationen, Ideen, Gedanken oder Konzepten auf leicht abrufbare Weise“ (Wikipedia).
    Sozusagen ein „geordnetes“ Brainstorming.
    So funktioniert es: Du schreibst in die Mitte deines Blattes das zentrale Problem in einem Wort, z.B. „Tatort“.
    Dann schreibst du mögliche Orte um das Wort herum, immer nur ein bis maximal zwei Worte. Fertig?
    In die nächsten Ebenen notierst du immer mehr Details zu dem jeweiligen vorherigen Stichpunkt.
    So entsteht eine Art verzweigter Stern.
    Mit jeder neuen Ebene tauchst du tiefer in die Details der möglichen Tatorte ein, kannst sie dir immer besser vorstellen und irgendwann entscheiden, welcher in deinen Krimi passt.
    Wichtig ist, dass du deinen Gedanken freien Lauf lässt. Jeder Ort ist in diesem Prozess möglich, auch wenn er dir gerade aberwitzig erscheint. Darum geht es hier nicht.
    Mir macht dieses Vorgehen am meisten Spaß.
    Mehr zum Thema Mindmapping findest du natürlich im Internet.
  3. Übe „show, don’t tell“
    Beschreibe eine Blume.
    Sei detailverliebt und übe, wie du eine bestimmte Blume in all ihrem Facettenreichtum beschreiben würdest. Setze deiner Fantasie keine Grenzen, beschreibe sie mit allen Sinnen.
    Welche Blume hast du dir ausgesucht?
    Eine Tulpe wirst du mit Sicherheit anders beschreiben als eine Rose.
    Du könntest also statt von einer Blume von einer dunkelroten Rose berichten, die in voller Blüte steht und herrlich duftet und ihren Platz in einem wunderschönen Brautstrauß gefunden hat. Du hast sofort ein Bild von einer romantischen Hochzeitsszene in deinem Kopf, richtig?
    Je treffender du den Charakter einer Sache im dazugehörigen Kontext beschreibst, umso mehr fesselst du deine Leser mit den Bildern, die Sie selbst in ihrer Fantasie entwickeln können.
    Genau das ist doch unser Ziel.
    Versuche es einmal mit den Begriffen Baum, Auto, Haus oder was dir sonst so einfällt.
  4. 10-Ideen-Spiel
    Wenn du noch am Anfang deines Plots stehst oder deine Geschichte noch planst, könntest du zu jeder deiner Fragen 10 Antworten aufschreiben. Sei spontan und höre nicht auf, bis wirklich zehn Antworten auf dem Papier stehen.
    Beispiele:
    Welche 10 mögliche Tatorte fallen mir ein?
    Welche 10 Charaktere könnten die Hauptrolle übernehmen?
    Welche 10 Probleme könnte der Protagonist lösen müssen?
    Oder du nimmst dir genau das Problem vor, in dem du gerade feststeckst und lässt dir dazu 10 mögliche Lösungen einfallen.
    Warum? Du löst dich von dem Krampf, sofort die perfekte Lösung finden zu müssen und gewinnst etwas Ruhe und Abstand.
    Wichtig ist, dass du dir immer alle Möglichkeiten offen lässt. Eingrenzen wirst du sowieso.

WICHTIG bei sämtlichen Methoden ist:
Benutze immer ein Blatt Papier und einen Stift – BITTE NICHT am Computer schreiben.
Warum? Das Schreiben mit der Hand kann dir helfen, Informationen besser zu verarbeiten und sie sich langfristig besser zu merken. Neurowissenschaftler sagen, dass Gedächtnisspuren im Gehirn angelegt werden. Wäre doch nützlich, oder?

Ich hoffe, ich konnte dich inspirieren? Schreibe mir gerne ein Feedback.

Hast du noch andere Anregungen, die unsere Schreibkreativität fördern?
Wie hilfst du dir, kreativer zu sein?
Teile es gerne mit uns.

Nun wünsche ich dir viel Spaß beim kreativen Finden von Ideen und weiterhin viel Erfolg beim Schreiben.

Du brauchst eine Lektorin? Schreibe mir: Kontakt

Du findest mich auf Instagram und Facebook.

Bitte beachte, dass ich nur respektvolle und konstruktive Kommentare zulasse.
Ich danke dir.
Liebe Grüße
Martina

9. 10 Regeln für das Schreiben

Von Elmore Leonard, oder was bedeutet für dich Schreibstil?

Doch lies selbst. Leonard schreibt:

  • „Eröffnen Sie niemals ein Buch mit dem Wetter.
  • Vermeiden Sie Prologe.
  • Verwenden Sie niemals ein anderes Wort als „sagte“, um einen Dialog zu führen.
  • Verwenden Sie niemals ein Adverb, um das Verb „sagte“ zu modifizieren, wie: „er ermahnte ernsthaft“.
  • Halten Sie Ihre Ausrufezeichen unter Kontrolle. Sie dürfen nicht mehr als zwei oder drei pro 100.000 Wörter Prosa verwenden.
  • Verwenden Sie niemals die Wörter „plötzlich“ oder „die Hölle brach los“.
  • Verwenden Sie regionalen Dialekt oder Mundart sparsam.
  • Vermeiden Sie detaillierte Beschreibungen von Personen.
  • Beschreiben Sie Orte und Dinge nicht zu detailliert.
  • Versuchen Sie, den Teil wegzulassen, den der Leser gerne überspringt.“

Den englischen Originaltext findest du am Ende dieses Beitrages.

Was hältst du von solchen Schreibregeln?

Inspirieren sie dich? Schrecken sie dich ab. Hättest du gerne mehr davon?

Als ich Leonards Regeln in englischer Originalfassung auf Facebook gefunden hatte, war ich sofort neugierig geworden. Ich hatte sie nicht sofort verstanden, doch nachdem ich sie online mit DeepL übersetzt hatte, wollte ich sie gerne mit dir teilen. Vielleicht helfen sie dir?

Sei ehrlich. Hast du nicht auch schon ein Buch mit einem Prolog oder dem Wetter angefangen? Liebst du das Wort „plötzlich“ vielleicht genauso wie ich? Hast du dich nicht ebenfalls mehrfach in Detailbeschreibungen verloren, um nachher folgendes Feedback von deiner Lektorin zu ernten: „Langatmige, vielleicht sogar überflüssige Textpassage?“

Ich habe einige dieser „Verbote“ in meinen Büchern gezielt benutzt, weil ich immer noch finde, dass sie dem Leser mehr Abwechslung und Spannung bringen. Dennoch wollte ich sofort mein Manuskript „Grüner Topas“ entsprechend dieser Regeln ein weiteres Mal überprüfen.

Mir schossen Gedanken durch den Kopf wie
„Wenn Leser das doch nicht mögen?“ oder
„Schließlich will ich meine Bücher verkaufen… “ oder
„Dieser Autor hat doch viel mehr Erfahrung als ich.“

Wie geht es dir, wenn du auf Empfehlungen oder Schreibregeln stößt?
Schreibe es gerne in die Kommentare.

Es gibt nicht DEN Schreibstil. Jeder Schreibstil ist subjektiv.

Ist es nicht die Vielfalt, die unser Leben so abwechslungsreich macht? Wie öde und leer wäre die Bücherwelt, wenn jeder Autor seine Manuskripte nach Schema F verfassen würde?

Jeder von uns ist unterschiedlich kreativ, besitzt einen individuellen Wortschatz und bringt andere Lebenserfahrungen mit. Sind wir nicht mit diesen Ideen in den Autorenberuf gestartet? Mit den Ideen von Freiheit, Kreativität und Liebe am Erschaffen?

Möchten wir aber einen Bestseller auf den Markt bringen, gewinne ich immer mehr den Eindruck dass wir schreiben sollen, was die Verlage wollen und/oder die Leser fesselt. Dafür finden wir viele nützliche Tipps und auch Regeln im Internet. Nicht nur über das Schreibhandwerk, sondern auch über Marketingstrategien und Zielgruppenfindung. Eine komplette Schreibberatungsindustrie ist inzwischen entstanden, mitsamt der entsprechenden Menge an Coaches.

Die Headline „Wie du in 3 Schritten in 3 Wochen deinen ersten Bestseller verkaufst“, habe ich zwar so noch nirgends gefunden, doch mich würde nicht wundern, es gäbe bereits ein solch absurdes Produkt. Ich würde es jedenfalls nicht kaufen.

Zwischen dieser gesamten Gemengelage bewegen wir uns als Autoren. Ich sehe in den Kommentaren auf Facebook in unterschiedlichen Autorengruppen, dass gerade unter den sogenannten Jungautoren eine unglaubliche Unsicherheit vorherrscht.

Ich ermutige dich hiermit:

Fange einfach an zu schreiben.

Höre nicht ständig auf andere und lasse nicht zu, dass dich die unzähligen Informationen dermaßen überwältigen, dass du dich selbst verlierst. Mache es dir so einfach wie es nur geht. Schreibe los.

Für mich bedeutet Schreiben, kreativ zu sein und Spaß zu haben. Für mich bedeutet es Leichtigkeit. Ich schreibe erst einmal für mich und „tobe“ mich aus. Ich lasse mir ungern Regeln verordnen, wo Kreativität absolute Priorität hat.

Niemals würde ich ohne deine Erlaubnis in deinen Schreibstil oder deine Kreativität eingreifen – sonst wäre es am Ende mein Buch und nicht deins.

Als deine Lektorin verstehe ich mich als Begleiterin und gebe dir Tipps, mache Verbesserungsvorschläge und korrigiere, wo es nötig ist. Du entscheidest, inwieweit ich in dein Manuskript eingreifen darf und ob du meine Ideen annimmst.

Schlussendlich liegt es in deiner Verantwortung, ob und wie du dein Werk veröffentlichst.

Du brauchst eine Lektorin? Schreibe mir: Kontakt

Du findest mich auf Instagram und Facebook.

Bitte beachte, dass ich nur respektvolle und konstruktive Kommentare zulasse.
Ich danke dir für dein Verständnis
Liebe Grüße
Martina Kaufmann

Originaltext von Elmore Leonard: „10 Rules for  writing

„Never open a book with weather
Avoid prologues
Never use a word other than „said“ to carry dialogue
Never use an adverb to modify the verb „said“…he admonished gravely
Keep your exclamation points under contraol You are allowed no more than two oder three per 100.000 words of prose
Never use words „suddenly“ or „all hell broke loose“
Use regional dialect, patois, sparingly
Avoid detailed descriptions of characters
Dont´t go into great detail describing places and things
Try to leave out the part that readers tend to skip“

3. Gib niemals auf!


Ohne Germanistikstudium als Lektorin arbeiten?

Warum fange ich mit dieser Frage an? Ich möchte dich ermutigen, neue Wege zu gehen und wenn due einen Weg gefunden hast, ihn zu verfolgen – auch wenn er einmal steinig sein sollte.

Wie komme ich dazu, dir meine Dienstleistung als Lektorin, ohne Germanistik studiert zu haben, anzubieten?

  • Weil ich es kann.
  • Weil ich meine Ziele niemals aufgebe.
  • Weil ich seit frühester Kindheit Bücher regelrecht verschlinge und sehr schnell lesen und Informationen erfassen kann.
  • Weil ich in den letzten drei Jahren selbst drei Romane geschrieben habe und mich ausführlich mit der deutschen Sprache und der Methodik des Romanschreibens befasst habe.
  • Weil ich eine Fortbildung zur freien Lektorin mache.

Ich erzähle dir kurz einen meiner schlimmsten Stolpersteine:
Bis April 2023 war ich Selfpublisherin. Dann geschah das Unfassbare, der Worstcase: Man hatte mir meinen Account gesperrt. Eine einzige, vernichtende E-Mail ohne konkrete Begründung hatte gereicht. Ich war am Boden zerstört, meine Träume waren zerplatzt. Das passierte doch nur den anderen!?

Ich jammerte. Soviel Herzblut hatte ich in meine Manuskripte gesteckt, immer wieder an mir gezweifelt und stundenlang an Sätzen herumgefeilt. Sämtliche Abwertungen, die Autoren sich je einreden können, hatte ich mir eingeredet: „Ich schaffe das nicht. Ich komme nicht weiter. Was mache ich hier eigentlich? Mein Deutschlehrer wusste, warum er mir damals schlechte Noten gegeben hatte. Ich bin nicht gut genug. Andere können das viel besser als ich.“ Erkennst du dich wieder?

Irgendwann kletterte ich aus dem Jammertal heraus. Aufgeben war keine Option. Mein Kampfgeist war geweckt.

Bleibe bei deinem Ziel, wenn es das ist, was du wirklich willst

Ich hatte dieses eine Ziel: Ich bin Autorin.

Trotz dieses Schocks wurde ich sofort tätig. Meine unzähligen Widersprüche und Anfragen brachten mir zwar bis heute keine erschöpfende Erklärung, doch sie führten dazu, dass mein Konto im September plötzlich wieder freigeschaltet wurde.

Immer noch unsicher, wie es weitergehen sollte, hatte ich nach einem neuen Weg gesucht und ihn endlich gefunden:

  1. Ich mache eine Fortbildung zur freien Lektorin.
  2. Ich werde mit Hilfe des Lektorenwissens meine Buchreihe überarbeiten und wieder veröffentlichen, auch auf die Gefahr hin, dass man mir wieder meint, den Account schließen zu müssen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Oder wie heißt es so schön?

Eines steht fest: Ohne den Worstcase hätte ich niemals nach neuen Möglichkeiten gesucht. Die Fortbildung öffnet mir viele neue Wege gleichzeitig:

  • Ich baue meine Begabung als Autorin professionell aus.
  • Ich verbinde meine Liebe zu Büchern mit neuen Dienstleistungen für Gleichgesinnte.
  • Ich lerne immer mehr neue Menschen und Verlage kennen.

Legt Dir das Leben Steine in den Weg, baue eine Brücke daraus.

Daher wiederhole ich meinen heutigen Autorentipp, weil ich ihn so unglaublich wichtig finde:

Gib niemals auf!“

Zur Ermutigung: Stelle dir vor, du hast es geschafft.
Niemals werde ich dieses überwältigende Gefühl des Augenblickes vergessen, in dem ich das Paket öffnete, vorsichtig das erste gedruckte Exemplar heraushob und mein erstes, eigenes Buch physisch in Händen hielt. Ich kann es dir mit Worten nicht beschreiben, du musst es selbst fühlen: Alle Emotionen strömten gleichzeitig auf mich ein: Stolz, Freude, Liebe, Dankbarkeit, Ehrfurcht, Demut, Glück und viele mehr.

Ich hatte es geschafft! Und ich werde es wieder schaffen.
Dieses wundervolle Gefühl wünsche ich auch dir,

von ganzem Herzen.

Wie geht es dir zurzeit? Mit welchem Stolperstein hast du im Moment zu kämpfen? Schreibe es gerne in die Kommentare.

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Ich danke dir für dein Verständnis.

Alles Liebe
Martina

2. Ideenpotpourri

Autorentipp 2: Eben hatte ich doch noch diese Idee…

Kennst du das: Du bist am Schreiben und plötzlich verharren deine Finger auf der Tastatur. Du starrst auf den Bildschirm. Nichts geht mehr.

Krampfhaft bemüht versuchst du, dich an deine Ideen zu erinnern. Deine Gedanken schlagen Purzelbäume in alle Richtungen, nur nicht in die konstruktive: „Ich hatte doch diese Idee? Welche war das noch gleich? War es letzte Nacht? Oder beim Einkaufen? Oder während des Kochens?“

Ärgerlich, dabei hast du heute doch noch so viel schreiben wollen.

Warum hast du dir die Ideen nicht einfach gemerkt?

Meistens kommen uns Einfälle an den ungewöhnlichsten Orten oder zu den merkwürdigsten Zeiten. Also genau dann, wenn wir nicht damit rechnen und wenn wir sie in dem Moment überhaupt nicht gebrauchen können.

Ich habe irgendwo gelesen, dass sich unser Kurzzeitgedächtnis Informationen und Gedanken nur circa drei Minuten lang merken kann. Kein Wunder, dass wir uns später nicht mehr an alles erinnern. Wir können es einfach nicht.

Statt uns geschwind etwas Neues auszudenken, beißen wir uns an dieser längst vergessenen Idee fest und schreiben einfach nicht weiter.

Ich schreibe von wir, weil ich genau weiß, dass es jede Autorin und jeden Autor während des Schreibprozesses trifft, mindestens ein Mal, wenn nicht öfter.

Wie können wir das verhindern? Die Lösung ist so einfach, fast schon banal:

Schreibe deine Ideen auf!

Erkläre mir bitte nicht, dass du keine Möglichkeiten dazu hättest. Du behauptest, du hättest nichts zum Aufschreiben dabei? Du seist immer in Eile? Dir würde es schon wieder einfallen? Es sei gerade unpassend?

Ernsthaft? Für mich sind das Ausreden.

Nutze doch die Errungenschaften des digitalen Zeitalters für deine Kreativität. Wofür sonst schleppen wir diese Dinger überall mit hin, ich meine unsere Smartphones:

  • Nutze eine Notiz-Memo-App.
  • Spreche eine Sprach-Memo auf.
  • Sende dir selbst eine E-Mail auf deinen Arbeits-Laptop.

Aber: Du möchtest nicht noch mehr Zeit an deinem Handy verbringen? Das verstehe ich sehr gut. Mir raubt dieses Ding sowieso schon zu viel Zeit und oft zu viele Nerven, selbst wenn ich nur kurz nach meinen Memos habe schauen wollen.

Vorschlag: Kaufe dir ein wunderschönes Notizbuch mit passendem Stift und nimm es immer, ich meine wirklich immer, überall, ich meine wirklich überall, hin mit.

Vielleicht fallen dir noch weitere Möglichkeiten ein? Wichtig ist nur eines:

Schreibe dir deine Ideen SOFORT auf,
gleichgültig wo du gerade stehst oder gehst.

Bitte zur Not jemanden nach einem Stift und einem Blatt Papier.

Lege auch nachts etwas zum Notieren griffbereit neben dein Bett. Ich weiß nicht, wie es dir geht, doch mir kommen kurz nach dem Aufwachen die besten Einfälle.
Anmerkung: Ich weiß nicht, ob es gesund ist, neben einem Smartphone zu schlafen. Ein Notizbuch wäre vielleicht doch gesünder?

Wenn du meine Meinung lesen möchtest: Ich persönlich finde es schöner, Notizen und Ideen mit der Hand aufzuschreiben. Irgendwie ist es nostalgisch und ich merke mir meine Ideen länger. Erinnert es dich nicht auch an deine Schulzeit? Sobald du einen Pfuschzettel verfasst hattest, war er schon fast überflüssig geworden…

Neue Angewohnheit

Am Anfang ist es vielleicht ein bisschen schwierig, direkt ans Aufschreiben zu denken. Doch du gewöhnst dich schnell daran. Hat sich die neue Angewohnheit einmal eingespielt, wirst du sie nicht mehr missen wollen.

Denke an dein Warum, an den größten Vorteil: Auf diese Weise verfügst du innerhalb kürzester Zeit über ein großes Potpourri an Ideen, auf das du, nicht nur wenn du ins Stocken geraten bist, zurückgreifen kannst. Vielleicht ergeben sie sogar die perfekten Inspirationen für einen neuen Roman?

Mir macht das Stöbern in meinen kreativen Notizen immer wieder Spaß. Ich bin erstaunt und sogar stolz auf mich, wie die Ideen ständig aus mir heraussprudeln. Diese dann in meine Buchszenen einzubetten, macht mir noch mehr Freude.

Ich wünsche dir ebenso viel Freude, Erfolg und unendliche Ideen.

Was sind deine Erfahrungen? Schreibe mir gerne einen Kommentar.

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Bitte beachte, dass ich nur respektvolle und konstruktive Kommentare zulasse.
Ich danke dir für dein Verständnis.

Liebe Grüße
Martina Kaufmann